Hinweis:
Interessierte Zuhörer werden gebeten, sich im
Kommissionssekretariat
unter der Tel. Nr. 030-227-31771 anzumelden.
Mitteilung
11. Sitzung der Enquete-Kommission Recht und Ethik der modernen Medizin
am Montag, dem 13. November 2000, von
12.00 bis 18.00 Uhr
im Auditorium A/B des Tagungszentrums der Katholischen
Akademie,
Hannoversche Straße 5b in 10115 Berlin
Vorsitz: Abg. Margot von Renesse
Einziger Punkt der Tagesordnung
Öffentliche Anhörung von Sachverständigen zum Thema
Präimplantationsdiagnostik
Öffentliche Anhörung von Sachverständigen zum Thema
Präimplantationsdiagnostik
am 13. November 2000
Themenblöcke/Sachverständige/Leitfragen
1.Themenblock
12.00 bis 13.40 Uhr
Medizinisch-naturwissenschaftliche Aspekte
Prof. Dr. Klaus Diedrich
Klinik für Frauenheilkunde und
Geburtshilfe, Medizinische Universität zu
Lübeck
Dr. Wolfram Henn
Institut für Humangenetik,
Universität des Saarlandes, Homburg/Saar
Prof. Dr. Hans-Werner Denker
Institut für Anatomie,
Universitätsklinikum Essen
Dr. Frank Ulrich Montgomery
Bundesvorsitzender des Marburger
Bundes
Leitfragen:
-
Wie zuverlässig und aussagefähig sind die bei der PID vorgenommene Embryobiopsie und die anschließende genetische Diagnostik derzeit? Welche weiteren diagnostischen Schritte sind gegebenenfalls notwendig und welche Bedeutung hat der zelluläre Entwicklungszustand für die Diagnostik?
-
Welche methodischen Entwicklungen und welche Indikationen für die PID sind aus naturwissenschaftlicher Sicht denkbar, welche halten Sie für medizinisch sinnvoll?
-
Mit welchen Risiken für den Embryo, die zukünftige Mutter und das zukünftige Kind sind die PID bzw. die mit ihr notwendig verbundenen medizinischen Fortpflanzungstechniken (IVF bzw. ICSI) verbunden und unter welchen Umständen sehen sie diese als medizinisch gerechtfertigt an?
-
Kann, unter Berücksichtigung der verschiedenen naturwissenschaftlich verwendeten Definitionen von "Pluripotenz" bzw. "Totipotenz", gegenwärtig zuverlässig ausgeschlossen werden, dass die Biopsie an Zellen durchgeführt wird, aus denen sich ein lebensfähiger Embryo entwickeln könnte?
PAUSE (13.40 bis 14.00 Uhr)
2.Themenblock
14.00 bis 16.00 Uhr
Ethische und gesellschaftliche Fragestellungen
Dr. Giselind Berg
Institut für Ökologie und
Biologie, Technische Universität Berlin
Dr. Hille Haker
Katholische Theologie/Theologische Ethik,
Universität Tübingen
Prof. Dr. Claudia Wiesemann
Institut für Ethik und Geschichte der
Medizin, Universität Göttingen
Karl Finke
Behindertenbeauftragter des Landes
Niedersachsen
Dr. Hildburg Wegener
Netzwerk gegen Selektion durch
Pränataldiagnostik
Leitfragen:
-
Welchen moralischen Status hat der menschliche Embryo nach Ihrer Meinung und welcher Umgang mit menschlichen Embryonen wäre insofern angemessen? Wie sehen Sie dies in Bezug auf die PID?
-
Welche Rechte haben die zukünftigen Eltern bzw. die zukünftige Mutter und welche Konflikte mit der Schutzwürdigkeit des Embryos sind bezüglich der PID denkbar?
-
Sehen Sie einen Bewertungswiderspruch zwischen der normativen Beurteilung der PND und der PID in der derzeitigen Praxis bzw. in der derzeitigen ethischen Diskussion?
-
Welche gesellschaftliche Folgen hätte die Einführung der PID?
PAUSE (16.00 bis 16.20 Uhr)
3. Themenblock
16.20 bis 18.00 Uhr
Regulierungsvorschläge
Prof. Dr. Joachim Renzikowski
Juristische Fakultät,
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Prof. Dr. Karl-Friedrich Sewing
Vorsitzender des wissenschaftlichen
Beirats der Bundesärztekammer, Hannover
Prof. Dr. Friedhelm Hufen
Institut für Öffentliches Recht,
Staats-Verwaltungsrecht,
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Prof. Dr. Dietmar Mieth
Zentrum für Ethik in den
Wissenschaften,
Universität Tübingen
Dr. Elke H. Mildenberger
Institut für
Kriminalwissenschaften,
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Leitfragen:
-
Ist die PID nach den geltenden Bestimmungen des ärztlichen Standesrechts und des Embryonenschutzgesetzes zulässig?
-
Wie ist die Schutzwürdigkeit menschlicher Embryonen in Bezug auf die PID aus rechtlicher Perspektive derzeit zu beurteilen bzw. wie könnte sie (auch im Lichte neuer naturwissenschaftlicher Erkenntnisse) zukünftig gesehen werden?
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Welche Rechte haben die zukünftigen Eltern bzw. die zukünftige Mutter und welche Konflikte mit dem Schutzanspruch des Embryos sind bezüglich der PID juristisch denkbar?
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Gibt es einen Wertungswiderspruch zwischen der normativen Behandlung von PND bzw. PID im Strafgesetzbuch (§§ 218 Abs. 1 S. 2, 218 a) und im Embryonenschutzgesetz?
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Sehen Sie einen standesrechtlichen oder gesetzlichen Regelungsbedarf über das Embryonenschutzgesetz hinaus?