Verbesserungen beim barrierefreien Reisen für behinderte Menschen gefordert
Berlin: (hib/POT) Die Koalitionsfraktionen fordern in einem Antrag (15/1306), die Bedingungen für ein barrierefreies Reisen und Naturerleben behinderter Menschen zu verbessern. Behinderte Menschen wollen - wie alle Touristinnen und Touristen - über Ort, Zeit und Gestaltung ihres Urlaubs selbst entscheiden, heißt es im Antrag. Barrierefreiheit sei ein Bürgerrecht, das weit über den reinen Baubereich hinausgehe und neben Verkehrsmitteln, Verkehrstechnik, Informations- und Kommunikationsanlagen sowie Dienstleistungen auch alle Produkte und Konsumgüter von der Speisekarte über den Videorecorder bis zum Internet umfasse. Im Rahmen ihres Dialogs mit der Tourismuswirtschaft solle die Bundesregierung auf die Potenziale und Probleme des barrierefreien Tourismus hinweisen. "Barrierefrei" müsse zu einem Markenzeichen des Deutschlandtourismus werden, fordern die Antragsteller. Zudem solle die Möglichkeit geprüft werden, ein Informationssystem für barrierefreie Unterkünfte und Urlaubsorte zu erstellen. Darüber hinaus solle die Regierung gegenüber den Ländern anregen, dass in die Ausbildungspläne von Berufs-, Fach- und Hochschulen für Touristiker Kenntnisse über Barrierefreiheit verbindlich aufgenommen werden. Nach Ansicht der Koalitionsfraktionen soll die Tourismuswirtschaft auch in ihren Ausbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen die besonderen Serviceanforderungen von behinderten und sonstigen mobilitätseingeschränkten Menschen besondere Aufmerksamkeit schenken und als eigenständiges Bildungsziel aufnehmen. Außerdem fordern die Antragsteller bei öffentlichen Investitionen des Bundes in die Infrastruktur das Förderkriterium "barrierefreie Umwelt - für Alle" im Sinne des Gleichstellungsgesetzes weitgehend zu berücksichtigen. Zudem solle die Regierung die Ländern auffordern, in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz dafür Sorge zu tragen, dass der barrierefreie Zugang zu den Kulturstätten des Landes und die Information hierüber deutlich verbessert werden.