FORSCHUNGSAUSSCHUSS Fusionsgespräche zwischen FhG und GMD fortsetzen(bf) Der Forschungsausschuss hat am 11. Oktober ein Aussetzen der Fusionsgespräche zwischen der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) in München und dem Forschungszentrum Informationstechnik GmbH (GMD) in Sankt Augustin (Nordrhein-Westfalen) abgelehnt. SPD und Bündnis 90/Die Grünen stimmten gegen entsprechende Anträge der CDU/CSU und PDS (14/3097,14/4037). Die F.D.P. stimmte mit den Antragstellern. Sie befürchten, dass eine Fusion der Forschungseinrichtungen mehr Verluste als Synergieeffekte bewirken könnte. Wie die PDS in ihrem Antrag feststellt, würden nach dem jetzigen Entwicklungsstand bei einer Verschmelzung beider Forschungseinrichtungen Teile der Grundlagenforschung der GMD im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) bedeutend geschwächt, da die GMD die von der FhG bevorzugte Finanzierung – 40 Prozent institutionelle Grundförderung/Projektförderung, 60 Prozent Drittmittel, zum Beispiel aus der Wirtschaft – nicht erfüllen könne. Die interdisziplinäre Grundlagenforschung, die in Deutschland außerhalb von Universitäten nur in sehr wenigen Einrichtungen betrieben werde, seien für die IuK von fundamentaler Bedeutung, betont die Union. Die GMD-Belegschaft habe sich im April dieses Jahres geschlossen gegen die Art und Weise der Fusion gewandt, so die PDS. Auch die CDU/CSU beantragte, dass eine Fusion des GMD mit der FhG vollzogen werden solle, wenn auch in der zukünftigen Organisation mit Willen und Unterstützung aller Beteiligten die interdisziplinäre Grundlagenforschung gesichert sei. Die Bundesregierung hat jetzt einen Moderationsprozess zur Vermittlung zwischen den Forschungsstellen eingeleitet. Vor dem Hintergrund bisher positiv verlaufender Gespräche ist der Ausschuss der Ansicht, dass ein Aussetzen der Fusion bzw. ein völliger Verzicht, wie von der Union in letzter Konsequenz gefordert, keinen Nutzen bringe. |