ANTRAG VON SPD UND BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Eine internationale Agrar- und Umwelt-Zertifizierung einführen(ez) Die Einführung einer international anerkannten und freiwilligen Agrar-Umwelt/Sozial-Zertifizierung für Entwicklungsländer fordern die Koalitionsfraktionen in einem Antrag (14/4802). Ziel der Zertifizierung ist es, den ökologischen Landbau auch in Entwicklungsländern zu fördern und die Umsetzung umwelt- und sozialrelevanter Normsetzungen kontrollierbar zu machen. Handel und Konsumenten sollen die Gewähr haben, dass erworbene Produkte weitgehend umweltgerecht und sozialwürdig produziert wurden. Nach den Vorstellungen der Bündnisgrünen liegt die Verantwortung für die freiwillige Agrar-Umwelt/Sozial-Zertifizierung in den Händen des Produzenten, des Handels und des Konsumenten. Wegweisend im Hinblick auf freiwillige Anbaukontrolle und Zertifizierung sei hier seit Jahren der heimische ökologische Landbau. Die Bundesregierung wird aufgefordert, im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit ein Konzept für die praktische Umsetzung der Zertifizierung und Einbeziehung der Produktion, des Handels der Nichtregierungsorganisationen und relevanter angewandter Wissenschaftsbereiche vorzulegen. Die internationale Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Standards und Leitlinien für den Zertifizierungsprozess soll durch zielorientierte Gespräche und Modellprojekte gefördert werden. Zu berücksichtigen sei dabei die internationale Vergleichbarkeit der Zertifikate und ihre Ein- und Anbindung an bestehende und erfolgreiche Zertifizierungssysteme. Die Bundesregierung soll unter anderem auch prüfen, durch welche Formen der Zusammenarbeit der Privatwirtschaft in den Entwicklungsländern und Deutschland die Rahmenbedingungen für fair gehandelte Produkte zu verbessern sind. |