GEMEINSAMER ANTRAG
Hilfe für Opfer der "Colonia Dignidad" in Chile beschlossen
(aw) Der Bundestag möchte den Opfern der so genannten Colonia Dignidad in Chile helfen und die Aufarbeitung der Vergangenheit dieser Einrichtung unterstützen. Für einen gemeinsamen Antrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP hierzu (14/7444) stimmten die Parlamentarier bei Enthaltung der CDU/CSU-Fraktion am 16. Mai.
Die Abgeordneten bezeichnen dieses Thema als "ein dunkles Kapitel" in den Beziehungen zwischen Berlin und Santiago de Chile. Dem 1996 untergetauchten deutschen Leiter der Colonia Dignidad und dessen Komplizen werde vorgeworfen, seit dem Bestehen der Einrichtung rund 350 deutsche Koloniemitglieder entmündigt und ausgebeutet sowie minderjährige Jungen sexuell missbraucht zu haben. Sie schlagen vor, eine Arbeitsgruppe in Chile einzurichten, die innerhalb eines halben Jahres ein Strategiepapier zur Lösung des Problems erarbeiten soll. Im engen Dialog mit der chilenischen Seite müssten zudem Möglichkeiten der personellen und technologischen Unterstützung bei der Aufklärung eruiert werden. Dabei sei auch an eine Entsendung von Experten des Bundeskriminalamtes zur Unterstützung der chilenischen Behörden zu denken.