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14. Wahlperiode
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Kinderpolitik in der EU im Vergleich

Europa wächst zusammen. Die Kinder, die heute in den verschiedenen Ländern der Europäischen Union leben, sind die Kolleginnen und Kollegen, die Nachbarinnen und Nachbarn sowie die Lebenspartnerinnen und Lebenspartner von morgen. So unterschiedlich heute die Lebensbedingungen sind, so verschieden sind auch die Ansätze einer Kinderpolitik in der EU. Dies betrifft die Bildungspolitik, die Gesundheitspolitik, die Beteiligungsrechte und die Migrationspolitik ebenso wie die Sozial- und Familienpolitik. Es gibt in vielen Ländern interessante und als weithin vorbildhaft geltende Ansätze für Kinderpolitik - etwa in Skandinavien oder, im Umgang mit behinderten Kindern, auch in einigen Regionen Italiens. In einigen Feldern hat man auch voneinander gelernt: Das Gebot einer gewaltfreien Erziehung, in Skandinavien seit Jahrzehnten bewährt, wird in dieser Wahlperiode auch hierzulande Einzug finden.

Doch trotz einiger positiver Einzelbeispiele: Eine koordinierte europäische Kinderpolitik gibt es bisher nicht. Dazu fehlt oft schon die Informationsgrundlage. Die Kinderkommission möchte in dieser Wahlperiode einen großen Schritt machen, um diese Defizite aufzuarbeiten. Sie wird eine umfassende Anhörung zu den verschiedenen Aspekten der Kinderpolitik in den verschiedenen europäischen Ländern vorbereiten und durchführen. Ziel ist es, einen dauerhaften Prozeß des Informationsaustausches und des systematischen Voneinander-Lernens anzustoßen. Aus vielen Kontakten mit Abgeordneten und Fachleuten aus anderen europäischen Ländern wissen wir, daß wir in Deutschland in einigen Feldern durchaus Anstöße für notwendige Reformen anbieten können - beispielsweise in der Kinder- und Jugendhilfe. Umgekehrt ist offensichtlich, daß in vielen Bereichen konkrete Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern vorliegen, wo wir uns hierzulande noch im Stadium der Vordiskussion befinden - beispielsweise im Umgang mit auffälligen und delinquenten Kindern, wo aus Dänemark umfangreiche Erfahrungen mit kommunikationspsychologischen Ansätzen vorliegen, die klassischen Bestrafungsmustern weit überlegen zu sein scheinen. Wir erwarten von der von uns geplanten Anhörung über europäische Kinderpolitik im Vergleich aber nicht nur einen Informationsaustausch und verwertbare Erfahrungen für die lokale Praxis, sondern vor allem politische Anstöße, die in konkretes gesetzgeberisches Handeln münden.

Quelle: http://www.bundestag.de/parlament/gremien15/archiv/a13/a13_kk/kk_a_07
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