Kindergesundheit
Mit der Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte des Kindes hat sich die Bundesregierung verpflichtet, allen in der Bundesrepublik lebenden Kindern ein "Höchstmaß an Gesundheit" zu garantieren. Die WHO definiert Gesundheit als "Zustand vollkommenen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens, nicht nur als Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen". Aus dieser Sicht ergeben sich eine ganze Reihe von Problemen, mit denen sich die Kinderkommission beschäftigen sollte. Gesundheit und Krankheit von Kindern werden in erheblichem Maße von Lebensweise und Umwelt bestimmt. Viele der entscheidenden Umweltfaktoren sind jedoch in zunehmendem Maß nicht individuell von Kindern oder ihren Eltern zu beeinflussen.
Unter dem Stichwort Umweltbelastungen summieren sich eine ganze Reihe von Gesundheitsproblemen, die für Kinder besonders relevant sind. Dazu gehören zum Beispiel die Belastung des kindlichen Organismus mit Schadstoffen, vor allem mit langlebigen und schwer abbaubaren Umweltgiften, die Zunahme von Allergien und Atemwegserkrankungen durch Luftverschmutzung und Schadstoffbelastungen, aber auch das Passivrauchen.
Ebenso erforderlich sind Maßnahmen gegen die Zunahme psychischer Störungen und psychosomatischer Beschwerden, deren Ursachen im Lebensumfeld der Kinder liegen und sowohl aus Umweltbelastungen als auch aus sozialen und familiären Problemen erwachsen können.
Ein weiteres Stichwort ist die Verbesserung der ambulanten und stationären kinderärztlichen Versorgung. Es sei erwähnt, daß in Deutschland der Anteil der Kinderärzte an den Fachärzten deutlich niedriger ist als in anderen Industriestaaten.