Kinder haben Rechte!
Der höchste Mann im Bundestag!
Gwendoline : Wie heißt du?
W. Th. : Wolfgang Thierse.
Kaffee : Was macht ein
Bundestagspräsident?
W. Th. : Ich bin von den fast 700 Abgeordneten des Deutschen
Bundestages gewählt worden, sie nach außen zu vertreten,
weil sie das alle gemeinsam nicht gut machen könnten.
Außerdem leite ich die Sitzungen des Parlaments, aber das
muss ich zum Glück nicht ganz alleine machen. Dabei helfen mir
meine fünf Stellvertreter.
Kaffee : Findest du, dass Kinder mehr Rechte haben
sollen?
W. Th. : Da bin ich nicht so sicher. Mein Eindruck ist, dass Kinder
nicht allgemein benachteiligt sind. Der Ruf nach mehr Rechten
für Kinder wird doch meistens dort laut, wo Kinder nicht in
einem geschützten und einigermaßen ausgeglichenen Umfeld
leben können, in dem dann Mütter und Väter zum Wohle
der Kinder entscheiden und handeln.
Kaffee : Wovor hattest du als Kind Angst?
W. Th. : Als ich sehr klein war, ging gerade der Krieg zu Ende und
kurz danach musste unsere ganze Familie aus unserer Heimatstadt
wegziehen. In der neuen Umgebung war es oft schwierig, weil wir in
vielen anderen Dingen anders waren als die Menschen, die dort
lebten. Das hat mich verunsichert und mir auch Angst gemacht.
Gwendoline : Was hat dir besonders Spaß
gemacht?
W. Th. : Fußball- und Schachspielen!
Kaffee : Was hat dir am wenigsten
gefallen?
W. Th. : Weil meine Mutter chronisch krank war, hatte ich viele
Aufgaben zu Hause, die ich oft erledigen musste, wenn die anderen
Kinder spielen konnten. Da war ich manchmal enttäuscht und
auch sauer.
Gwendoline : Findest du die KiKo wichtig?
W. Th. : Ja, es ist gut, dass es Menschen im Parlament gibt, die
sich darum kümmern, wo Kinder besonderen Schutz und
Unterstützung brauchen.