Kinder haben Rechte!
Bin ich froh, dass wir eine "stinknormale" Familie sind. Meine
Eltern fetzen sich zwar manchmal, aber dann ist auch schnell wieder
Friede, Freude, Eierkuchen (obwohl ich letztere nicht mag!). Bei
einigen meiner Freundinnen war das aber nicht so. Karlas Eltern
beispielsweise hatten ewig Zoff, bis dann ihr Vater irgendwann zu
einer neuen Frau zog. Karla ging es tierisch schlecht. Und dann kam
die Scheidung. Früher war das ja dann so, dass einem
Elternteil (meist der Mutter) das so genannte "alleinige
Sorgerecht" vom Familienrichter zugesprochen wurde. Wenn man das
heute noch so will, dann muß das beantragt werden. Denn wie
Karla mir erzählt hat, müssen sich jetzt beide Eltern um
sie kümmern. Ich finde das gemeinsame
Sorgerecht gut. Jetzt muß nämlich kein Kind
mehr auf Vater oder Mutter verzichten.
Die von der KiKo wollen aber noch mehr. Rolf Stöckel, der dort
für diese Geschichten zuständig ist, fordert noch
mehr Mitbestimmung der Kinder, wenn sich ihre
Eltern trennen. Er und die KiKo wollen, dass die Kinder aktiv an
Entscheidungen beteiligt werden, die ihre Entwicklung, Erziehung
und Interessen betreffen. Denn für Rolf Stöckel kommt "der Wille des Kindes" im so
genannten Kindschaftsrecht immer noch zu kurz.
Klar, dass die KiKo natürlich auch das Thema Gewalt
gegenüber Kindern im Visier hat. Die KiKo will uns Kinder, so
weit wie möglich, aktiv mitreden und mitmachen lassen. Aber
wenn es nötig ist, will sie uns auch schützen.
Der Kinderbeauftragte der SPD
Julia : Wie heißt du?
R.St.: Rolf Stöckel.
Julia : Was machst du in der KIKO?
R.St.: Kinderrechte, Kindschaftsrecht, Existenzsicherung von
Kindern, Familienausgleich.
Julia : Wovor hattest du als Kind Angst?
R.St.: Vor Prügel.
Julia : Was hat dir besonders Spaß
gemacht?
R.St.: Im Wald verstecken spielen.
Julia : Was hat dir am meisten gestunken?
R.St.: Meckernde Hausmeister und langweilige Lehrer und
Lehrerinnen!
Julia : Wenn du heute Kind wärst, was würdest
du am liebsten tun/haben?
R.St.: Ich würde am liebsten den ganzen Tag spielen und
Erwachsene ärgern und hätte gerne, dass auf der ganzen
Welt Frieden herrscht!
Julia : Was willst du als Kinderbeauftragter
erreichen?
R.St.: Dass dieses Land kinderfreundlicher wird und alle Politiker
und Politikerinnen auch was dafür tun, dass die weltweiten
Kinderrechte auch in Deutschland in die Tat umgesetzt werden. Gute
Politik für Kinder ist für mich Politik mit
Kindern: Denn ich möchte erreichen, dass Kinder in
allen Lebensbereichen mehr mitbestimmen und mitgestalten
können.