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Architektur und Kunst
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Grischa Bruskin

* 1945 · lebt und arbeitet in Moskau

Einzelausstellungen · 1998 · Der geschundene Mensch - Sarajewo, Warschau · Leviathan, Jerusalem · Fragmente, Mies-van-der-Rohe-Haus, Berlin

Gruppenausstellungen · 1988 · Glasnost - Die neue Freiheit der sowjetischen Maler, Stiftung Henri Nannen, Kunsthalle Emden · Sowjetkunst heute, Museum Ludwig Köln · Ich lebe - ich sehe, Künstler der achtziger Jahre in Moskau, Kunstmuseum Bern

Grischa Bruskin war zwar nach seinem Studium in Moskau dem Künstlerverband beigetreten, konnte aber in den siebziger Jahren in diesem Rahmen seine Ausstellungen nicht präsentieren, da sie regelmäßig von einer Partei- oder Ministeriumskommission abgelehnt wurden. Er wandte sich daraufhin vom offiziellen Ausstellungsbetrieb ab. 1983, in Wilna, und 1984, in Moskau, wurden kurz nach der Eröffnung Ausstellungen von ihm geschlossen und er wurde 1984 aus dem Künstlerverband ausgeschlossen.

Seit 1983 arbeitete er an zwei großen Zyklen, "Alef-Bet" (hebräischer Name für Alphabet) und "Lexika", der erste bezogen auf den Judaismus, mit der Absicht, seinen Ideen künstlerisch zu entsprechen und damit ein kulturelles Vakuum (Bilderverbot) auszugleichen. Der zweite Zyklus befaßt sich mit dem Sozialismus.

Im Reichstagsgebäude, im Clubraum und Bistro, im ersten Obergeschoß, ist ein Triptychon vorgesehen, welches über den Burgunderpaneelen angebracht werden soll. Es handelt sich um Gemälde, die aus vielen gleichartigen Bildmotiven zusammengesetzt sind. Jedes Bildfeld zeigt eine Figur, der ein Attribut beigegeben ist. Während die Figuren wie nichtfarbige Statuen dargestellt sind, stechen die beigegebenen Gegenstände farbig hervor. Der Künstler nennt seine Arbeit "Fundamentales Lexikon" und präsentiert damit ein ganzes Repertoire quasi allegorischer oder heraldischer Figuren. Hinterfangen sind diese Figuren von einem Landschaftspanorama mit Bergen und Mond.

Der Künstler bezeichnet seine Figuren als Phantome oder Archetypen sowjetischer Ideologie-Mythen. Sie erscheinen als Leerstellen, die mit beliebigen Attributen ausgestattet werden können und austauschbar sind wie auch die beigegebenen Gegenstände. Sie stehen vor dem immergleichen Panorama, das Sinnbild für eine "Zeitfalle" oder einen Stillstand der Zeit ist. Er bezieht seine Darstellung auf die sowjetische Gesellschaft, die sich in ihrer "Skulpturen-Manie" zahlreiche idealistische Heldenbilder geschaffen hat.

Büro für Kunst und Kultur - ivdt - im Auftrag der Bundesbaugesellschaft Berlin mbH

Quelle: http://www.bundestag.de/bau_kunst/berlin/kunst/kuebio37
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