Bildung und Forschung/Antrag
ZUKUNFTSPROJEKT "TESLA" IN EUROPÄISCHES RAHMENPROGRAMM AUFNEHMEN
Berlin: (hib/MAR) Die Bundesregierung soll den EU-Forschungsministern den Vorschlag unterbreiten, das Zukunftsprojekt TESLA in das 6. Europäische Rahmenprogramm aufzunehmen.
Die F.D.P.-Fraktion hat dazu einen Antrag (14/4646) vorgelegt. Danach soll das beim Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY in Hamburg entwickelte Projekt eines supraleitenden linearen Beschleunigers für Tera-Elektronenvolt-Energien der Grundlagenforschung weit reichende Perspektiven beim Erkenntnisgewinn über die kleinsten Materiebausteine eröffnen.
Den verschiedenen Forschungsdisziplinen solle es die Möglichkeit bieten, völliges Neuland bei der Untersuchung von Entstehung und Aufbau der Materie sowie komplexer Moleküle und Lebensvorgänge zu betreten.
Für das TESLA-Projekt muss nach Angaben der Liberalen ein 33 Kilometer langer gerader Tunnel, der nur der Erdkrümmung folgt, gebaut werden.
Dieser solle vom DESY-Gelände in Hamburg-Bahrenfeld aus in 10 bis 30 Meter Tiefe unter 15 Gemeinden und Städten des Kreises Pinneberg bis zu einem neuen DESY-Gelände in Westernhorn verlaufen.
Ferner sollen, so die F.D.P. weiter, in der Tunnelröhre zwei jeweils 15 km lange gegeneinander gerichtete Beschleuniger aufgebaut, in Ellerhoop ein unterirdisches Forschungsgebäude sowie entlang der Trasse sieben Kälteanlagen errichtet werden.
Für eine Genehmigung des Projekts im Jahre 2002 müsse die detaillierte Entwurfsplanung zum Planfeststellungsverfahren Anfang 2002 vorliegen.
Nach Ansicht der Fraktion muss TESLA als ein internationales Kompetenzzentrum der Physik in Deutschland gegründet und betrieben werden.
Die Regierung solle aufgefordert werden, alles in ihrer Kraft Stehende zu tun, um eine geeignete Organisationsform für ein internationales Gemeinschaftsprojekt auf Zeit zu schaffen.
Als "nicht realistisch" sehen es die Liberalen an, das Projekt allein aus Mitteln der Bundesrepublik Deutschland und der beiden beteiligten Bundesländer zu finanzieren.
Die Regierung solle deshalb neben der Einbeziehung von TESLA in das Europäische Rahmenprogramm auch einen Staatsvertrag mit den Sitzländern aller beteiligten Forschungsinstitute anstreben, in dem sich die Parteien verpflichten, das Projekt in den ersten 25 Jahren zu tragen.
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