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293/2001
Stand: 08.11.2001
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Regierung legt jugendpolitisches Programm vor

/Familie/Unterrichtung

Berlin: (hib/MAR) "Chancen im Wandel" - unter dieses Motto hat die Bundesregierung ihr als Unterrichtung vorgelegtes jugendpolitisches Programm (14/7275) gestellt. Darin verpflichtet sich die Regierung nach eigenen Angaben zu einer "aktivierenden Jugendpolitik", welche die Fähigkeiten der Jugendlichen fördert und im Gegenzug dazu auffordert, die entwickelten Talente und Ideen aktiv wieder in die Gesellschaft einzubringen. Solidarität dürfe keine Einbahnstraße sein. Es gebe, heißt es weiter, nicht nur das Recht, seine Fähigkeiten und Talente frei zu verwirklichen, sondern auch die Pflicht, etwas davon der Gesellschaft wieder zurückzugeben, die diese freie Entwicklung ermöglicht hat.

Wesentliche Schwerpunkte der neuen Jugendpolitik sind laut Regierung, möglichst allen Jugendlichen bessere und gerechtere Chancen auf Bildung und Arbeit einzuräumen sowie die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. So sollen unter anderem die Berufsvorbereitung verbessert, Geringqualifizierte gefördert, die Arbeitszeit flexibilisiert, mehr Ausbildungsplätze mobilisiert und die Ausbildung weiter modernisiert werden. Allein in den letzten beiden Jahren, stellt die Regierung fest, wurden 36 bestehende Ausbildungsberufe modernisiert und sieben neu geschaffen. In diesem Jahr könnten voraussichtlich weitere elf Ausbildungsordnungen (davon acht modernisiert und drei neu) in Kraft treten. Weiter will die Regierung nach ihren Worten darauf hinwirken, dass alle Bildungseinrichtungen künftig mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung erhalten und auch die Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte den Aufgaben in einer sich rasch verändernden Welt angepasst werden.

Hinsichtlich der Medienkompetenz erklärt die Regierung das Ziel, die intelligente Benutzung von Computer und Internet für alle jungen Menschen in Schule, Ausbildung und Beruf zur Selbstverständlichkeit zu machen. Bis Ende 2001 würden alle Schulen und Berufsschulen im Rahmen der Initiative der Deutschen Telekom mit Internetzugängen ausgestattet. Die Internetanbindung aller Hochschulen sei über das Deutsche Forschungsnetz bereits realisiert, und auch die Arbeitsämter würden bis zum Jahresende 2002 flächendeckend mit Internet-Centern ausgestattet, heißt es. Zur Förderung der beruflichen und sozialen Integration benachteiligter junger Menschen in sozialen Brennpunkten kündigt die Regierung ein Fünf-Jahres-Modellprogramm an und fordert alle Träger der Jugendarbeit auf, ihre Angebote auf die Wirksamkeit hin zu überprüfen. Zudem müssten für Migrantinnen und Migranten differenzierte und umfassende Maßnahmen zur Integration angeboten und bestehende Leistungen und Hilfen für Kinder und Jugendliche geöffnet werden.

Als zentrale Prinzipien ihrer Politik nennt die Regierung ferner Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Der Jugend müssten mindestens ebenso gute Chancen eingeräumt werden wie den vorangegangenen Generationen. Weiter setze sie auf eine familienfreundliche Politik, die eine bessere Balance zwischen Arbeitswelt und Familienleben ermöglichen soll. Darüber hinaus gelte es, so die Unterrichtung, das aktive Engagement der jungen Generation für die Grundwerte einer weltoffenen Demokratie weiter auszubauen, ihre interkulturellen Kompetenzen zu stärken sowie das gegenseitige Verständnis über unterschiedliche kulturelle und religiöse Hintergründe und den Dialog hierüber zu fördern. Ziel ihrer jugendpolitischen Initiative ist nach den Worten der Bundesregierung eine "breite Allianz mit der Jugend".

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2001/2001_293/11
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