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190/2002
Stand: 19.07.2002
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Über 18 Milliarden Euro an Risikokapital seit 1991 investiert

/Finanzen/Antwort

Berlin: (hib/VOM) Die Mitglieder des Bundesverbandes deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften haben seit 1991 rund 18.3 Milliarden Euro in fast 12.000 Unternehmen mit mehr als 500.000 Mitarbeitern und über 77 Milliarden Euro Umsatzerlösen investiert. Derzeit sind sie noch an fast 6.000 Unternehmen mit rund 60 Milliarden Euro Umsatz und rund 350.000 Beschäftigten beteiligt, heißt es in der Antwort der Bundesregierung (14/9676) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (14/9373). Nach Angaben des Bundesverbandes stammen die Mittel der von seinen Mitgliedern aufgelegten neuen Fonds im Jahr 2001 zu 34,1 Prozent von Kapitalgebern in Deutschland, zu 37,3 Prozent aus anderen europäischen Ländern und zu 28,6 Prozent aus dem nicht europäischen Raum. Damit habe sich der aus dem Ausland stammende Anteil von 20,7 Prozent im Jahr 2000 auf 65,9 Prozent im Jahr 2001 deutliche erhöht. In den letzten zehn Jahren haben deutsche und internationale Venture-Capital- und Private-Equity-Fonds nach Regierungsangaben in Deutschland etwa 25 Milliarden Euro investiert, davon allein 9 Milliarden im Jahr 2000. Belastbare Angaben zu den Investitionen so genannter Business Angels oder von anderen Gebern von Wagniskapital lägen nicht vor, so die Regierung. Wirtschaftsinstitute schätzten die Zahl der Business Angels in Deutschland auf 27.000 und taxierten das Investitionsvolumen auf eine Größenordnung von 500 bis 700 Millionen Euro. Unter Business Angels werden Privatpersonen verstanden, die junge Unternehmen bei ihren ersten Schritten begleiten und ihre Erfahrungen und eigenes Kapital einbringen.

Die Bundesregierung hält das derzeitige Verhältnis in Angebot und Nachfrage an Riskokapital in Deutschland für schwer quantifizierbar. In der aktuellen Konsolidierungsphase auf den Risikokapitalmärkten und an den Börsen sei es für die Beteiligungsgesellschaften sehr viel schwieriger geworden, Kapitalgeber für ihre Fonds zu gewinnen. Die Kapitalbeschaffung über die Platzierung von Unternehmen an der Börse sei zur Zeit problematisch. Daher dürfte derzeit das Angebot hinter der Nachfrage zurückbleiben, heißt es in der Antwort. Die Förderbanken des Bundes und der Länder unterstützten die Risikokapitalversorgung technologieorientierter kleiner und mittlerer Unternehmer durch Programme. Genannt werden das Beteiligungsprogramm für kleinere Technologieunternehmen, das ERP-Innovationsprogramm und das Risikokapitalprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2002/2002_190/02
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