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022/2003
Stand: 30.01.2003
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1,2 Millionen Euro mehr für Tourismuswerbung in Hochwassergebieten verlangt

Ausschuss für Tourismus

Berlin: (hib/VOM) Der mitberatende Tourismusausschuss hat am Mittwochnachmittag einstimmig verlangt, den Haushaltsansatz zur Förderung der Leistungssteigerung im Tourismusgewerbe im Bundeshaushalt 2002 von 1,8 Millionen Euro auf 3 Millionen Euro anzuheben. Dem Beschluss lag ein Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen zugrunde. Durch die zusätzlichen Mittel soll ein Projekt ermöglicht werden, um mit Unterstützung des Bundes durch Image- und Werbemaßnahmen das touristische Angebot der von Hochwasser und Unwetterkatastrophen betroffenen Bundesländer wieder "in das Bewusstsein der Verbraucher" zurückzubringen. Darüber hinaus solle Hilfestellung zur Qualitätsverbesserung bei Produkten und Dienstleistungen gegeben werden. Dabei könne es um verstärkte Presse- und Öffentlichkeitsarbeitsarbeit, Werbung in überregionalen Print- und elektronischen Medien, Journalistenreisen, die gezielte Ausstattung der Reisebüros mit Verkaufsfördermaterialen und um die Förderung der Zusammenarbeit mit deutschen Reise- und Busreiseveranstaltern gehen. Die betroffenen Tourismusregionen hätten durch die langfristige Zurückhaltung der Touristen mittelbare Schäden durch Übernachtungsrückgange von bis zu 50 Prozent erlitten, heißt es in dem Antrag der Koalition. Diese fielen nicht unter das Schadensersatzprogramm des Bundes. Unter den Stornierungen litten auch Regionen in Sachsen-Anhalt und Sachsen, die unmittelbar an die betroffenen Hochwassergebiete angrenzen.

Abgelehnt hat der Tourismusausschuss einen Änderungsantrag der CDU/CSU und zwei Änderungsanträge der FDP-Fraktion. Union und FDP hatten jeweils gefordert, die Zuwendung an die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT), die im Ausland für das Reiseland Deutschland wirbt, um rund 2,53 Millionen Euro auf 27 Millionen Euro zu erhöhen. Die zusätzlichen Mittel sollten nach dem Willen der Union ausschließlich für operative Aufgaben zur Verfügung stehen. Vor allem in den USA sollte mit zusätzlichen Mitteln ein besseres Image Deutschlands gefördert werden, was auf Grund der "anhaltenden außenpolitischen Irritationen der letzten Monate" dringend notwendig sei. Weitere Schwerpunktmärkte sollten das bisher kaum berücksichtigte Südamerika sowie Osteuropa sein, um die Chancen der EU-Osterweiterung für die deutsche Tourismuswirtschaft zu nutzen. Die FDP hatte darauf verwiesen, dass die Auswirkungen einer schwachen Konjunktur und eines zögerlichen Konsums vieler Verbraucher vor allem die Tourismusbranche träfen. Auch diese Probleme könnten durch ein verstärktes Auslandsmarketing abgemildert werden. Darüber hinaus hatte sich die FDP dafür eingesetzt, den Ansatz für die Beteiligung des Bundes an Auslandsmessen und Ausstellungen der gewerblichen Wirtschaft um 1,5 Millionen Euro auf 35 Millionen Euro anzuheben. Messen seien ein wichtiger Bereich für kleinere und mittelständische Unternehmen, so die Liberalen. Auf verstärkte öffentlichkeitswirksame Darstellungen dieser deutschen Unternehmen könne nicht verzichtet werden. Insgesamt votierten SPD und Bündnisgrüne für die tourismuspolitischen Ansätze im Etat des Bundeswirtschaftsministeriums, die Opposition stimmte dagegen.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2003/2003_022/02
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