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Juni 01/1998
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Begehrte Ingenieure

(bf) Die Nachfrage nach Ingenieurinnen und Ingenieuren am Arbeitsmarkt wird in absehbarer Zeit insgesamt wieder zunehmen. Davon geht die Bundesregierung laut ihrer Antwort (13/10707) auf eine Kleine Anfrage der SPD (13/10249) aus.
Die Regierung erläutert, wenngleich differenzierte Arbeitsmarktprognosen für Hochschulabsolventen über einen längeren Zeitraum nicht vorlägen, so seien dennoch grobe Aussagen zur Nachfrageentwicklung möglich. Betrachte man die Verweildauer im Beruf sowie die zur Zeit in den fortgeschrittenen Altersjahrgängen vorhandenen Erwerbstätigen, so ergebe sich rechnerisch ein jährlicher Ersatzbedarf von etwa 25.000 Ingenieuren. Dies sei im Rahmen des sogenannten Ingenieurdialogs mit Vertretern der Fachverbände und der Hochschulen unter Beteiligung der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und der Kultusministerkonferenz festgestellt worden.
Aus den Branchennachrichten des Verbandes deutscher Ingenieure gehe zudem hervor, daß Zuwachsbedarf insbesondere im Dienstleistungsbereich sowie bei interdisziplinären Wissensgebieten (Medizintechnik, Mechatronik, Multimedia, Umwelt und Managementfunktionen) gesehen werden. Laut Regierung weitet sich das Arbeitsfeld von Ingenieuren immer weiter aus. Produktbegleitende Dienstleistungen wie Projektierung, Beratung, Finanzierung und Schulung würden immer wichtiger. Zudem hätten Ingenieure zur Zeit auch verstärkt Einstellungschancen in anderen europäischen Ländern.Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, steigt einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft bei mehr als 300 Unternehmen im Bereich des produzierenden Gewerbes zufolge aufgrund der Ausdehnung höherwertiger Beschäftigungen der Bedarf an Ingenieuren. Gleichzeitig fielen geringerwertige Beschäftigungen weg. Eine Erhebung zu Ingenieuren im Maschinen- und Anlagenbau kommen zu einem ähnlichen Ergebnis.
Gegenwärtig gibt es der Regierung zufolge außerdem Anzeichen für eine verstärkte Nachfrage von Führungskräften im Ingenieurbereich. Im Dezember 1997 hätten der Bundesanstalt für Arbeit im gesamten Bundesgebiet 7.100 Stellenangebote für Ingenieure vorgelegen. Dies bedeute eine Steigerung von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der Anstieg der Nachfrage betreffe allerdings nicht alle Fachrichtungen. Fast ausschließlich Ingenieure in den alten Ländern hätten hiervon profitieren können. In den neuen Ländern sei die Nachfrage hingegen leicht zurückgegangen. Zudem habe die Arbeitslosigkeit von Ingenieuren 1997 ebenfalls zugenommen. Deren bundesweiter Anstieg sei dabei allerdings allein auf die älteren Ingenieure (über 45 Jahre) in den neuen Ländern zurückzuführen.
Quelle: http://www.bundestag.de/bp/1998/bp9801/9801052a
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