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Januar 01/2000
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EXPO-MANAGER IM TOURISMUSAUSSCHUSS

USA als "Minimallösung" die Präsentation in einer Halle anbieten

(to) Mit Erleichterung und Zuversicht haben die Abgeordneten im Ausschuss für Tourismus eine Präsentation von Verantwortlichen der Expo 2000 Hannover GmbH über den Stand der Vorbereitungen zur diesjährigen Weltausstellung in der niedersächsischen Landeshauptstadt zur Kenntnis genommen.

Die SPD-Fraktion unterstrich die übergeordnete Bedeutung der Expo als "Visitenkarte Deutschlands" und erklärte, die Präsentation am 26. Januar im Ausschuss sei um einiges abgerundeter gewesen als die vorhergehende bei einem Besuch des Ausschusses in Hannover im vergangenen Juni.

Der Ausschussvorsitzende Ernst Hinsken (CDU/CSU) hatte allerdings die Meldung, dass die Expo-Teilnahme der USA gesichert sei, als Schönfärberei kommentiert. Die Ankündigung des Expo-Generalkommissars der USA, William Rollnick, am US-Nationalfeiertag am 4. Juli eine Großveranstaltung abzuhalten und dies als "Teilnahme" zu verkaufen, könne nur als Übertreibung bezeichnet werden.

Hinsken forderte die Geschäftsleitung der Expo und die Bundesregierung auf, auf allen Ebenen und bei allen sich bietenden Gelegenheiten intensiv um eine amerikanische Beteiligung zu werben. Expo-Geschäftsführer Reinhard Volk räumte ein, dass man mit einem Auftritt der USA lediglich am 4. Juli nicht zufrieden sein könne. Man habe den USA als "Minimallösung" eine Präsentation in einer Halle sowie Mithilfe bei der Investoren- und Sponsorensuche angeboten.

Angebot für Schüler

Volk und seine Mitarbeiter informierten den Ausschuss umfassend über die Werbekampagne im In- und Ausland. 70 Millionen DM würden in die klassische Werbung investiert. Bislang seien 1,5 Millionen Eintrittskarten verkauft worden. Das Ziel, 40 Millionen Tickets zu verkaufen, sei eine Vorgabe der Gesellschafter gewesen, sagte Volk. Er wies besonders auf das Angebot von Schulklassentickets für 29 DM pro Schüler sowie auf Führungen für Schulklassen für 8 DM pro Schüler im Klassenverband hin. Insgesamt würden 4 bis 6 Millionen Schüler auf der Expo erwartet, davon 1,5 bis 2,5 Millionen im Klassenverband.

Die Baumaßnahmen der Expo befänden sich im Zeit- und Kostenplan. Lediglich beim Bau der Pavillons gebe es derzeit Verzögerungen. Der deutsche Pavillon sei jedoch fertiggestellt. Komplett bebaut sei die Expo-Plaza. Alle bebauten Gebäude würden nach der Expo weiter genutzt. Geplant werde mit einem betriebswirtschaftlichen Verlust der Expo von 400 Millionen DM. Bei 40 Millionen verkauften Tickets sei das zu erreichen, so Volk. Es gebe ein striktes Kostenmanagement. Auch für Senioren verbilligte Preise anzubieten, würde nach Ansicht Volks das Budget sprengen. Man habe sich daher auf Schüler und Familien konzentriert.

Der Vorsitzende des Tourismusausschusses begrüßt Expo-Geschäftsführer Reinhard Volk
Der Vorsitzende des Tourismusausschusses, Ernst Hinsken (CDU/CSU), begrüßt Expo-Geschäftsführer Reinhard Volk (ganz rechts). Dahinter von links nach rechts die Abgeordneten Ernst Burgbacher (F.D.P.), Brunhilde Irber (SPD), Klaus Brähmig und Edeltraut Töpfer (beide CDU/CSU).

Nach Auskunft des Generalbevollmächtigten Tourismus und Ticketing der Expo, Walter Krombach, hat man versucht, alle am Tourismus beteiligten Institutionen im Raum Hannover in die Aktivitäten einzubeziehen. Die Hotellerie zu überzeugen, ihre Bettenkapazitäten in eine zentrale Vermarktung zu übergeben, sei eine "Sisyphos-Arbeit" gewesen. Eine der wenigen Instanzen, bei der man auf professionelle Gegenliebe gestoßen sei, sei die deutsche Zentrale für Tourismus gewesen, berichtete Krombach.

Der Expo-Beauftragte der Deutschen Bahn AG, Karl-Heinz Garre, teilte mit, dass aus allen deutschen Regionen zusätzliche Züge zur Expo fahren werden. Die Bahn AG habe mit der Expo GmbH vereinbart, dass über ihre Reisezentren acht Millionen Eintrittskarten für die Expo verkauft werden sollen. Wer bei der Bahn eine Eintrittskarte mit einer Zugbuchung erwerbe, habe einen reservierten Sitzplatz. Alle Züge, die auf der Nord-Süd-Verbindung am Bahnhof der Expo am Messegelände vorbeifahren, würden dort auch Halt machen, berichtete Garre. In diesen Bahnhof, in das S-Bahn-System und in den Umbau des Hauptbahnhofs von Hannover habe die Bahn sehr viel investiert.

Andreas Gruchow, bei der Expo für die Verkehrssteuerung zuständig, wies darauf hin, dass im Pkw anreisende Ganztagesbesucher nur dann einen Parkplatz am Messegelände erhalten können, wenn ihr Auto mit mindestens drei Personen besetzt ist.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2000/bp0001/0001030a
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