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Oktober 10/2000
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KOALITIONSANTRAG

Kommission für verbesserte Diabetesversorgung bilden

(ge) Eine Kommission zur Erarbeitung von Zielen für eine verbesserte Diabetesversorgung soll die Bundesregierung nach dem Willen der Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen einsetzen. In ihrem Antrag (14/4263) dringen die Abgeordneten darauf, die Verbesserung der Diabetes-Versorgung zu einem vorrangigen gesundheitspolitischen Ziel zu erklären.

Die Kommission soll beauftragt werden, dem Parlament bis spätestens Mitte 2001 einen Bericht über den Versorgungssollzustand, die Strukturqualität sowie die Organisation der Betreuung von Zuckererkrankten vorzulegen.

Ferner fordern die Abgeordneten die Bundesregierung auf, im Rahmen vorhandener Haushaltsmittel eine Kampagne durch die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung über Diabetes zu starten. Dabei sei auch zu einem gesunden Lebensstil aufzurufen, da Bewegungsmangel und Fehlernährung die Hauptrisikofaktoren unter anderem auch für den erhöhten Blutzuckergehalt der Krankheit seien.

Die Koalitionsfraktionen SPD und Bündnisgrüne beziehen sich auf eine Erklärung von St. Vincent, die von der vorigen Bundesregierung unterstützt worden sei. Laut Erklärung sollten in der Folge diabetesbedingte Amputationen, diabetesbedingte Erblindungen und Fälle von Nierenversagen aufgrund von Diabetes deutlich verringert werden. Den Angaben zufolge hat die Versorgung von heute rund sechs Millionen an Diabetes erkrankten Menschen in der Bundesrepublik sich seit der Erklärung von St. Vincent verschlechtert. Seit 1999 beträfen zwei Drittel aller in Deutschland vorgenommenen Amputationen Diabetiker. Weiter heißt es, jeder zweite neuandialysierte Patient und jeder dritte Neuerblindete sei ein Diabetiker. Auch die Diskrepanz zwischen neuen medizinisch-wissenschaftlichen Kenntnissen und ihrer Umsetzung in die Praxis sei weiter gewachsen. Die jährlichen Kosten für Dialysepatienten beliefen sich auf mehr als 100.000 DM.

Die Parlamentarier haben die Initiative am 26. Oktober an den Gesundheitsausschuss zur Beratung überwiesen.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2000/bp0010/0010043c
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