ERSTER GESAMTWALDBERICHT
Jährlich werden weltweit rund 15 Millionen Hektar Wald zerstört
(vs) Jährlich werden weltweit rund 15 Millionen Hektar Wald zerstört, insbesondere in den Tropen. Dies geht aus dem ersten Gesamtwaldbericht hervor, den die Bundesregierung als Unterrichtung (14/6750) vorgelegt hat. Die Exekutive beruft sich dabei auf Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO).
Da in den letzten Jahren verstärkt Plantagenwälder angebaut worden seien, werde der Waldrückgang netto auf rund neun Millionen Hektar gesenkt. Dennoch könne der "unwiederbringliche Verlust von Naturwäldern" dadurch nicht vollständig kompensiert werden.
Die Strukturschwächen in den Entwicklungs- und Schwellenländern könnten als übergreifende Ursache für die Zerstörung bezeichnet werden, heißt es weiter. Auch die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, unter denen die schwach entwickelten Länder vor allem als Lieferanten von Agrarprodukten und Rohstoffen aufträten, spielten weiterhin eine wichtige Rolle. Dagegen wachse der Wald in nördlichen und temperierten Klimazonen. Allerdings würde er durch Immissionsschäden, großflächige Waldbrände oder Großkahlschläge qualitativ verschlechtert. In der Bundesrepublik bereiteten Immissionsschäden und Waldzerschneidungen durch Infrastruktur weiterhin die größten Sorgen, erklärt die Bundesregierung.
Dem Bericht zufolge ist Deutschland nach wie vor einer der größten Geber für Projekte im Waldbereich. Die Regierung setzt sich nach ihren eigenen Angaben für Verpflichtungen zur Bewirtschaftung, Haltung und nachhaltigen Entwicklung der Wälder auf möglichst hohem Niveau ein. Es komme insbesondere darauf an, die Luftreinhaltepolitik fortzusetzen und die Leistungsfähigkeit der Forstbetriebe zu stärken, um diese auch in Zukunft in die Lage zu versetzen, die steigenden Anforderungen der Gesellschaft an die Wälder ökonomisch verkraften zu können. Zusammen mit den Bundesländern setze man sich dafür ein, die Anstrengungen für einen naturnahen Waldbau, biologische Vielfalt und die Waldmehrung fortzusetzen.