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Hartmut Hausmann
EU soll UN mehr unterstützen
Menschenrechtskommission
Zur Festlegung des Standpunkts der Europäischen Union auf
der 60. Sitzung der Menschenrechtskommission der Vereinten
Nationen, die vom 15. März bis zum 23. April 2004 in Genf
stattfindet, hat das Europäische Parlament am 11. Februar in
Straßburg gefordert, dass der Prozess der Politisierung dieses
Gremiums umgekehrt und damit die Glaubwürdigkeit wieder
hergestellt wird. Deshalb sollte es eine Voraussetzung für die
Mitgliedschaft eines Landes in der UN-Menschenrechtskommission
sein, dass zuvor die wichtigsten Menschenrechtsverträge
ratifiziert wurden. Grund für diesen Antrag ist die Besorgnis
der Abgeordneten darüber, dass die UN-Menschenrechtskommission
stark politisiert wurde. So spiegelten die dort geführten
Debatten und Resolutionen in den vergangenen Jahren nicht die
tatsächliche Menschenrechtssituation wider, sondern
unterstützten eher die Länder, die Menschenrechte
verletzen.
Ausdrücklich begrüßte das Parlament die
EU-Initiativen zur Ratifizierung des Römischen Statuts
für den Internationalen Strafgerichtshof durch möglichst
viele Länder. Diese Bemühungen müssten
verstärkt fortgesetzt werden. Zugleich sollte die Union
Resolutionen zu etwa 30 Ländern einbringen, in denen die
Menschenrechtslage besonders brisant ist, auch wenn die
Gegebenheiten in den einzelnen Ländern höchst
unterschiedlich seien. Dabei handelt es sich unter anderem um den
Iran, den Irak, die Demokratische Republik Kongo, China, Nordkorea,
Pakistan, Indien, Indonesien, die von Israel besetzten und der
palästinensischen Behörde unterstehenden Regionen,
Libyen, Saudi-Arabien, Kolumbien, Kuba, Simbabwe, Sudan,
Weißrussland sowie um Russland, insbesondere wegen
Tschetschenien.
Die Vereinigten Staaten sollen in einer Entschließung
aufgefordert werden, die Situation der Häftlinge auf
Guantanamo Bay unter Achtung der internationalen
Menschenrechtsbestimmungen unverzüglich zu klären und
gleichzeitig zu garantieren, dass die internationalen juristischen
Normen beim Gerichtsverfahren gegen Saddam Hussein respektiert
werden. In diesem Zusammenhang soll die Einführung eines
unabhängigen UN-Überwachungsmechanismus beschlossen
werden, um die Auswirkungen der Anti-Terrormaßnahmen auf die
Menschenrechte in allen Ländern zu analysieren.
Auf einzelne Regionen und Länder eingehend, erwartet das
Parlament von der Union die Förderung einer konkreten
Initiative in Bezug auf die äußerst gravierende Situation
in den palästinensischen Gebieten, um zu einer gerechten und
dauerhaften Lösung des Konfliktes zu gelangen und die gegen
das Völkerrecht verstoßende Besetzung und
Unterdrückung sowie die Errichtung der Mauer zu beenden. Mit
Blick auf China wird der Rat aufgefordert, die vom Parlament im
Dezember mit großer Mehrheit angenommene Entschließung zu
beachten, in der ein Festhalten am EU-Embargo beim Waffenhandel
niedergelegt ist.
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