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Astrid Pawassar
Ohrfeige für CDU und SPD - Aufschwung
für freie Wählergruppen
Kommunalwahlen in Sachsen
Für ausgesprochen bunte Gemeindeparlamente sorgten die
Wähler bei den Kommunalwahlen in Sachsen. Bei einer
rückläufigen Wahlbeteiligung von nur noch 46,1 Prozent
verwiesen sie die etablierten Parteien in die Schranken und gaben
den kleinen Parteien und vor allem den freien
Wählervereinigungen Auftrieb.
Während die CDU landesweit trotz Stimmverlusten mit 34,8
Prozent erneut die stärkste politische Kraft wurde,
versammelte das breite Spektrum freier Wählergemeinschaften
insgesamt 24,4 Prozent der Stimmen auf sich. Die Liste "Bürger
für Görlitz" wurde gar stärkste Kraft im dortigen
Stadtrat und verwies die CDU auf den zweiten Platz. Die PDS konnte
mit 18,4 Prozent ihr Stammwählerpotential mobilisieren.
Hingegen rutschte die ohnehin schwache SPD noch einmal um 4,5
Prozentpunkte auf nunmehr 11,4 Prozent ab. FDP (5,2 Prozent) und
Grüne (3,1 Prozent) schafften vielerorts den Wiedereinzug in
die Stadtparlamente.
Allerdings auch rechtsextreme Gruppierungen, die mit der NPD in
der Sächsischen Schweiz, in Riesa und Wurzen ihre Hochburgen
haben. Auch in den Dresdner Stadtrat zieht erstmals ein "Nationales
Bündnis" mit voraussichtlich drei Mandaten ein. Dort bestimmen
künftig zehn verschiedene politische Gruppierungen über
die Geschicke der Landeshauptstadt. Die CDU stürzte
katastrophal um 14,6 Prozentpunkte auf 28,2 Prozent ab, bleibt
damit allerdings stärkste Kraft. Auch hier gefolgt von der PDS
(23,8 Prozent), während die Grünen sich mit 12,1 Prozent
an der SPD (11,5) vorbeischoben und ihr Stimmergebnis mehr als
verdoppelten.
Leipzig und Chemnitz
In Leipzig konnten die Sozialdemokraten entgegen dem Bundestrend
ihre Vormacht zurückerobern, liegen allerdings mit 26,9
Prozent nur äußerst knapp vor und sitzgleich mit der PDS
(26,1 Prozent) und der CDU (25,5 Prozent). Die Wahlbeteiligung fiel
in Leipzig mit 38,6 Prozent besonders niedrig aus.
Die dritte Metropole des Freistaates wird mittlerweile von der
PDS beherrscht. In Chemnitz verwiesen die Sozialisten mit knapp 27
Prozent der Stimmen die anderen großen Parteien auf die
Plätze (CDU: 24,5 Prozent, SPD 18 Prozent).
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