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Franz Fischler verweist auf Reformen im
EU-Agrarsektor
Der österreichische Kommissar stand Rede
und Antwort
Europa. Der Agrarsektor der Europäischen Union ist in den
letzten zehn Jahren umfassend reformiert worden. Diese Auffassung
vertrat der für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und
Fischerei zuständige Kommissar Franz Fischler am 30. Juni in
einem Rückblick über seine Amtszeit im Europaausschuss.
So sei es gelungen, das Angebot von Rindfleisch und Getreide an die
Nachfrage anzupassen und Überschüsse abzubauen. Auch
würden heute weitestgehend echte Marktpreise verlangt und
gezahlt. Der österreichische EU-Kommissar führte aus,
dass die handelsverzerrenden Förderungen um 70 Prozent
reduziert worden seien. Auch sei es gelungen, die ländliche
Förderung auszubauen. Für Fischler ist der Hinweis, dass
der Agrarsektor 50 Prozent der EU-Finanzen verschlinge, "unfair".
Es werde häufig vergessen, dass lediglich der Agrarsektor
derartig umfassend vergemeinschaftet sei. Letztendlich würden
für sieben Prozent der Bevölkerung lediglich ein Prozent
der öffentlichen Ausgaben aufgewendet. Zu den momentanen
Prioritäten der EU-Landwirtschaftspolitik zählte Fischler
die derzeit laufende Doha-Runde der Welthandelsorganisation WTO.
Hier habe sich die EU gut positioniert und dränge die USA zu
einer Agrarreform. Zu den weiteren Prioritäten gehöre die
ländliche Entwicklung. Es gehe vor allem darum, junge
Landwirte zu unterstützen.
Die Sozialdemokraten erkundigten sich im Ausschuss, ob
Frankreich hinter dem WTO-Angebot der Europäischen Union
stehe. Die Abgeordneten wollten außerdem wissen, wie in den
ländlichen Räumen lebensfähige Einheiten geschaffen
werden könnten. Die Grünen forderten Fischler auf, die
möglichen Reformen in den Strukturen des EU-Agrarsektors
darzulegen. Eine "Riesen-Herausforderung" nannte die FDP den
Anpassungsprozess der Landwirte. Die Fraktion begrüßte
es, dass in dieser Branche die Marktwirtschaft an Bedeutung
gewonnen habe und die Exportförderung nun diskutiert werde.
Die zukünftige Finanzierung betrachten die Parlamentarier mit
Skepsis. So sollten die Entscheidungsträger darüber
nachdenken, ob eine stärkere Co-Finanzierung durch die
nationalen Haushalte möglich sei. Die Perspektive der
Förderung der ländlichen Entwicklung interessierte die
CDU/CSU. Sie sprach sich dafür aus, die Umwelt- und
Landschaftspflege zu bezuschussen. Außerdem müsse die EU
überlegen, inwiefern der Ökolandbau stärker
unterstützt werden kann.
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