Dirk Klose
Manche Ausgaben "nicht sachgerecht"
Bundesrechnungshof rügt erneut
Finanzgebaren der öffentlichen Hand
Unrealistische Planungen, keine Erfolgskontrolle und fehlender
Mut, Projekte zu stoppen oder zu korrigieren sind oft genug die
Gründe für unsachgemäßes Finanzverhalten der
öffentlichen Hand. Das erklärte
Bundesrechnungshofpräsident Dieter Engels bei der Vorlage des
Ergebnisberichts seiner Behörde für 2004 am 7. Juli in
Bonn. Wären man den Sparvorschlägen des Rechnungshofs
gefolgt, so hätten nach Engels Worten im vergangenen Jahr
insgesamt knapp zwei Milliarden Euro eingespart werden
können.
Engels kritisierte ferner, dass die Erlöse aus dem
geplanten Verkauf von Bundesanteilen bei Post und Telekom nicht zur
Schuldentilgung verwendet, sondern in den Haushalt 2005 eingestellt
werden sollen. Damit werde "Tafelsilber" verkauft, um den Haushalt
zu finanzieren. Generell seien viele Ausgaben "nicht sachgerecht";
in Zeiten knapper Kassen und hoher Staatsverschuldung fehle
vielerorts der "ehrliche Blick für das Machbare".
Als Beispiele für mangelhafte Planungen nannte Engels unter
anderem die Umstellung zentraler Großrechnersysteme in der
Bundesverwaltung und bei der Bundeswehr, die inzwischen
eingestellte Entwicklung einer Drohne für elektronische
Kampfführung und ein Raketensystem zur Panzerabwehr. Hier
hätten insgesamt rund 170 Millionen Euro eingespart werden
können. Auch die Bundesagentur für Arbeit könnte bei
Änderung und Vereinfachung komplizierter
Verwaltungsabläufe jährlich einen zweifachen
Millionenbetrag einsparen. Dirk Klose
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