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055/2004
Stand: 03.03.2004
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Fraktionen wollen gemeinsam für bessere Früherkennung von Demenz eintreten

Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Berlin: (hib/BES) Die Früherkennung, Prävention, Behandlung und Betreuung Demenzkranker in Deutschland weist Defizite auf und muss verbessert werden. Darin waren sich alle Fraktionen im Familienausschuss am Mittwochvormittag einig. Auch die Altersforschung muss aus der Sicht des Ausschusses einen höheren Stellenwert erhalten, damit Menschen im hohen Alter möglichst weitgehend ihre Unabhängigkeit und Würde wahren können. Das Gremium diskutierte über die Situation Hochaltriger in Deutschland und die Herausforderungen der demografischen Entwicklung für die ganze Gesellschaft und die Politik. Grundlage der Beratung war der vierte Bericht zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepublik unter besonderer Berücksichtigung demenzieller Erkrankungen (14/8822).

Den Altenbericht, der bereits Anfang 2002 vorgestellt wurde, werteten alle Fraktionen als eine hervorragende Wissensbasis und eine Hilfe, mit Vorurteilen über das Alter und mit Ängsten vor der alternden Gesellschaft aufzuräumen. "Rentenlast", "Pflegelast" "Überalterung", "steigende Gesundheitskosten" seien einige Schlagworte, die den schwierigen Umgang mit diesem Thema belegen. Dabei würden die Potenziale der betagten Menschen oft übersehen. Trotzdem begrüßten es die Fraktionen, dass der Bericht einen breiten Raum dem Problem der demenziellen Erkrankungen widmet. Demenz sei als "Alterserkrankung der Zukunft" zu sehen, so die SPD. Es sei daher wichtig, bereits heute zu handeln. Darüber, wie gehandelt werden muss, werde man sich schnell einig, so die Union. Das Problem seien die Kosten. Daher sei es wichtig, entsprechende Schwerpunkte zu setzen und bewusst alle Forschungsanstrengungen zur Früherkennung und Behandlung von Demenz und anderen Alterserkrankungen zu unterstützen. Denn die Verzögerung der Erkrankung sei schon ein Erfolg. Da die häusliche Betreuung der Kranken eine "unglaubliche Belastung" für die Angehörigen sei, müssten spezielle Betreuungskonzepte in den Pflegeheimen geschaffen werden.

Für neue Konzepte in der Pflege sprachen sich die Grünen aus: "Altenheim ist kein Modell für die Zukunft." Dieser Ansicht waren auch die Liberalen. Die Wohnform habe gerade für ältere Menschen einen wichtigen Stellenwert. In diesem Zusammenhang wies eine Vertreterin des Familienministeriums auf fünf Baumodellvorhaben der Regierung hin, die neue Wohnformen für alte Menschen in der Praxis testen. Zwei der Modellprojekte seien bereits fertiggestellt. Gleichzeitig kündigte die Regierung das Thema des kommenden Altenberichts an. Er solle sich mit den Potenzialen des Alters befassen.

Auf Vorschlag der Grünen wollen alle Fraktionen in einem gemeinsamen Antrag das Problem stetig zunehmender demenzieller Erkrankungen angehen. Bislang liegen getrennte Anträge der Koalition (15/2372), der Union (15/2336) und der FDP (15/228) vor.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2004/2004_055/04
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