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08/2001
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BERICHT DER BUNDESREGIERUNG

Viele Einzelhändler zeichnen ihre Preise bereits doppelt aus

(fi) Nach Worten der Bundesregierung ist der Großteil des Einzelhandels und anderer Dienstleistungsbereiche seiner Verpflichtung zur doppelten Preisauszeichnung in DM und in Euro nachgekommen. Vor allem Großunternehmen mit ihren bundesweiten Filialen gäben die Endpreise in DM und Euro an und wiesen die Endsummen auf Kassenbons in beiden Währungen aus, schreibt die Regierung in einer Unterrichtung (14/6722).

Handlungsbedarf gebe es vor allem noch bei den kleinen und mittleren Unternehmen. Aber auch dort sei im Verlauf dieses Jahres zu erwarten, dass sich Preisangaben in DM und Euro immer stärker verbreiten.

Die Regierung weist weiter darauf hin, dass gemäß einer Vereinbarung zwischen Staat, Wirtschaft und Verbraucherverbänden für die gesamte Zeit der doppelten Preisauszeichnung eindeutig und leicht erkennbar sein muss, welcher Betrag der DM-Preis und welcher der Euro-Preis ist. Bei Katalogen oder Listen, die in diesem Jahr herauskommen und deren Angaben über Silvester hinaus gültig sind, erlaube eine Übergangsregelung die alleinige Preisangabe in Euro seit dem 1. August 2001.

Keine Verstöße bekannt

Nach Angaben der Regierung sind ihr im Übrigen bislang keine Verstöße gegen eine Empfehlung der EU-Kommission bekannt geworden, Bankkunden durch die Euro-Umstellung nicht zu belasten. Gemäß der Empfehlung soll die einmalige Umstellung des Bankkontos in jedem Falle – also sowohl während als auch am Ende der seit 1. Januar 1999 laufenden Übergangszeit – für den Kunden kostenlos sein. Gleiches solle für DM-Überweisungen auf einem Euro-Konto sowie wie für den umgekehrten Fall gelten.

In der Unterrichtung wird zudem Stellung zu den Bankgebühren für grenzüberschreitende Überweisungen genommen. Es entfalle zwar eine Devisentauschgebühr bei einem länderübergreifenden Zahlungsverkehr. Organisatorisch-technisch könne eine solche Transaktion allerdings nicht so abgewickelt werden wie eine Inlandsüberweisung. Dieser Zusatzaufwand der Banken sei durch die Einführung des Euro nicht weggefallen und könne sich in der Höhe der verlangten Entgelte entsprechend niederschlagen, so die Regierung.

"Rechtzeitig umstellen"

Wie es weiter heißt, ist die Umstellung der Wirtschaft auf den Euro "im Großen und Ganzen" gut vorangekommen. Einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelstages bei rund 25.000 Mitgliedsunternehmen vom Januar dieses Jahres zufolge hätten beispielsweise von den großen Investitionsgüterherstellern bereits 44 Prozent auch das interne Rechnungswesen auf Euro umgestellt. Die Umfrage habe aber auch bestätigt, dass größere Unternehmen bei der Umstellung des Rechnungswesens deutlich weiter seien als kleinere Firmen.

Für das Gros der Unternehmen stehe die vollständige Umstellung auf den Euro daher noch bevor. Gerade bargeldorientierte Firmen, die auf regionalen Märkten agierten, sähen kaum Vorteile in einer frühzeitigen Umstellung des gesamten betrieblichen Ablaufs auf den Euro. Eine solche Umstellungsplanung kann laut Regierung betriebswirtschaftlich sinnvoll sein, berge aber auch Risiken. Erfahrungen zeigten, dass die zeitlichen und organisatorischen Anforderungen der Euro-Umstellung oftmals unterschätzt würden. Umso wichtiger sei es, dass diese Umstellung rechtzeitig und besonders sorgfältig vorbereitet werde, damit sie zum Jahreswechsel reibungslos verlaufe.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2001/bp0108/0108045b
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