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Dr. Rainer Barzel (CDU/CSU)

Bundestagspräsident vom 29.03.1983 bis 25.10.1984

Der Sohn eines Oberstudienrates wurde am 20.06.1924 in Braunsberg/Ostpreußen geboren. Nach Kriegsteilnahme studierte Barzel Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft in Köln (Promotion 1949) und arbeitete später als Referent beim Nordrhein-Westfälischen Ministerpräsidenten Karl Arnold.

1956 geschäftsführendes Mitglied des Landespräsidiums der CDU in Nordrhein-Westfalen wurde er 1957 Mitglied des Bundestages, 1960 Mitglied des Vorstandes der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und des Bundesvorstandes der CDU. Seit 1963 leitete er kommissarisch und seit 1964 als Vorsitzender die CDU/CSU-Bundestagsfraktion. 1962 bis 1963 war er Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen.

1971 wurde er Parteivorsitzender der CDU gewählt. Der Versuch, Bundeskanzler Willy Brandt am 27.04.1972 durch ein konstruktives Misstrauensvotum abzulösen, zu dem sich Barzel aufgrund der wechselnden Mehrheitsverhältnisse ermutigt fühlte, scheiterte an den Stimmen zwei Unions-Abgeordneter, die – wie nach der Wiedervereinigung 1990 bekannt wurde – von der Staatssicherheit der DDR bestochen worden waren. Bei den Bundestagswahlen 1972 erlitt die CDU/CSU eine empfindliche Niederlage. Barzel trat als Fraktionsvorsitzender zurück und verzichtete auf eine erneute Kandidatur für den Parteivorsitz. 1976 bis 1979 war er Vorsitzender des Wirtschafts- und 1980 bis 1982 des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages. 1979 berief Bundeskanzler Helmut Schmidt (SDP) Barzel zum Koordinator für deutsch-französische Zusammenarbeit.

1982 übernahm Barzel im Kabinett von Bundeskanzler Helmut Kohl das Amt des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen. 1983 zum Präsidenten des Deutschen Bundestages gewählt ging auf seine Initiative die erste "Selbstverständnisdebatte" des Bundestages im September 1984 zurück. Am 25.10.1984 stellte Barzel sein Amt zur Verfügung. Im April 1986 ernannte ihn Bundeskanzler Kohl zum Koordinator für die deutsch-französischen Beziehungen. Dem Bundestag gehört Barzel seit 1987 nicht mehr an.

Quelle: http://www.bundestag.de/parlament/praesidium/btpraes/barzel
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