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Startseite > DIALOG > Online-Konferenzen > 2004 > Online-Konferenz mit dem Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 11. Februar 2004 >
Ausschuss für Familie
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Transkripte der Online-Konferenz zum Thema "Ganztagsbetreuung – Familie und Arbeitswelt" von Christel Humme, MdB und Caren Marks, MdB
der SPD-Fraktion

Name Frage Antwort
 Elke  Warum setzen Sie sich für Ganztagsschulen ein?  Christel Humme: Ganztagsschulen sind in allen anderen europäischen Ländern eine Selbstverständlichkeit. Die Pisastudie hat uns gelehrt, dass wir mehr Ganztagsschulen brauchen, um mehr Chancen für eine intensive individuelle Förderung brauchen. Damit profitieren Schülerinnen und Schüler, die eine bessere Leistung erzielen, aber auch Männer und Frauen, die Kinder haben, und Familie und Beruf miteinander verbinden wollen.
 Alexander Ebing  Wieso müssen erst die Betreuungszeiten für Kinder arbeitssuchender Eltern gekürzt werden? Wenn Sie doch wie sie schreiben "Zudem helfen wir damit Familien, ihr Familienleben besser mit der Arbeitswelt zu vereinbaren. Gerade diese Menschen brauchen einen halt. Bei uns in Hoyerswerda wird morgen am 12.02.2004 dieser Beschluss gefasst und keiner unternimmt was dagegen. Nur weil im Haushaltsplan keine Mittel zur Verfügugn stehen, entstehen Kinder zweiter Klasse! Ich denke unser Staat ist ein Sozial Staat, aber sozial finde ich das nicht, dass Städte einfach solch einen Beschluss machen dürfen. Ich denke jedes Kind ist vor dem Gesetz gleich! Von der Menschenwürde ganz zu schweigen! Arbeitssuchende haben es seelisch und finanziell schwer, da muss man die letzte Freude der Kinder auch noch nehmen! Sozial ist das nicht!  Caren Marks, SPD: Wir teilen Ihre Sorgen und bedauern die Entwicklung in Hoyerswerda. Unser zentrales Anliegen ist der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen, um eine höhere Qualität in Bildung und Betreuung zu erzielen. Dies verbinden wir insbesondere mit einer besseren Chancengerechtigkeit für alle Kinder. Der Abbau von Betreuungszeiten widerspricht unseren bundespolitischen Zielen, liegt aber letztlich in landes- bzw. kommunalpolitischer Entscheidung.
 manuela krzok  Mein Kind (7 Jahre) wird derzeit nach der Schule im Kinderhort bis 17.00 Uhr betreut. Ab dem Sommer werden die Hortplätze gestrichen und stattdessen wird die "Ganztagsschule" eingeführt. Die Betreuuung ist maximal bis 16.00 Uhr gewährleistet. Ich bin alleinerziehend und voll berufstätig. Bei einer Arbeitszeit von 8 Std. täglich plus Mittagspause und Anfahrtsweg (jeweils 15 Min) ist eine Betreuungszeit bis 16.00 Uhr lächerlich!!! Ganz abgesehen davon, dass die Kinder auch nicht mehr betreut werden, wenn mal wieder Lehrerausflug ist oder wenn Ferien sind. Halten Sie also die Ganztagsschule allen Ernstes für eine Verbesserung der Betreuungssituation?? Ich werde meine Arbeitszeit auch wöchentlich 32 Stunden reduzieren müssen ... zahlen Sie mir meinen Verdienstausfall oder soll ich gleich kündigen und dem Staat "auf der Tasche liegen"? Mit freundlichen Grüßen Manuela Krzok  Christel Humme, SPD: Die Ausgestaltung des Bundesprogramms zur Förderung von Ganztagsschulen liegt in der Hand der einzelnen Bundesländer. NRW hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2007 erheblich mehr Schüler nachmittags in Ganztagsgrundschulen zu betreuen. Das Zurückführen der Hortplätze in dem gleichen Zeitraum entscheiden die Kommunen. Das Hortplatzangebot in NRW ist sehr gering. Deshalb ist die Lösung über die Ganztagsgrundschulen für erheblich mehr Kinder und Eltern eine Förderung von Bildung und einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit unserem Bundesprogramm erhoffen wir uns aber auch gleichzeitig eine Diskussion vor Ort mit dem Ziel, in den einzelnen Kommunen das Betreuungsangebot insgesamt flexibler auszubauen, damit Mütter wie Sie eine stärkere öffentliche Unterstützung erfahren.
 Thomas  Warum sollen die Horte, in denen pädagogische Fachkräfte arbeiten, geopgert werden und durch offene Ganztagsschulen ersetzt werden, in denen ehrenamtliche Trainer, Eltern, ... die Betreuung überenehmen werden?  Christel Humme, SPD: Ihre Frage unterstellt, dass in den nordrheinwestfälischen Ganztagsschulen keine Qualität sicher gestellt ist. Das ist nicht richtig. 1. In Ganztagsschulen sind pädagogische Kräfte eingesetzt. Andere Kräfte dienen lediglich der Unterstützung und können den ganzheitlichen Ansatz eines Lernprozesses positiv begleiten. 2. Keine pädagogische Fachkraft in Horten wird geopfert, da es lange Übergangsfristen für die Einrichtung von Ganztagsschulen bis 2007 gibt.
 Frederic Glahe  Ich verstehe nicht, wenn sie agumentieren: "Die Pisastudie hat uns gelehrt, dass wir mehr Ganztagsschulen brauchen, um mehr Chancen für eine intensive individuelle Förderung brauchen." Wieso belasten sie dann die Waldorfschulen, welche diesen Punkt, meiner Meinung erfüllen? Ich besuche so eine schule, und finde das die Betreuun dort sehr individuell ist!! Somit wäre das ein großer Wiederspruch! Aber warum? mfg, Frederic GLahe  Christel Humme, SPD: Es ist richtig, Waldorfschulen, in der Regel Ganztagsschulen, sind hervorragende Einrichtungen, die unser Bildungsangebot ergänzen. Deshalb hat der Bund Schulgeld für Ersatzschulen zu einem Drittel steuerlich abzugsfähig gemacht. Das Land Nordrheinwestfalen hat bekanntlich für diese Schulen im Jahr 2004 mehr Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt als 2003. Deshalb können wir den konkreten Fall aus Bundessicht nicht nachvollziehen. Ich empfehle Ihnen, sich an Ihren örtlichen Landtagsabgeordneten diesbezüglich zu wenden.
 Christina  Ich möchte gerne zum Beitrag von Wieland Klapprath etwas sagen: Ein Umdenken in den Führungsetagen ist nicht durch finanzielle Anreize zu schaffen. Unternehmer müssen merken, dass das Umdenken Ihnen etwas bringt. Die Vereinbarung von Familie und Job bringt den Unternehmen viele Vorteile: Eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit, engagierte Frauen und eine geringe Fluktuation, was in Zukunft durch den demographischen Wandel immer wichtiger, ja überlebensnotwendig wird. Überzeugung funktioniert auch durch gute Beispiele in der Wirtschaft. Ich arbeite in einer Führungsposition bei dem führenden spezialisierten Personal Dienstleister DIS AG. Ich musste meine Aufgaben und Ziele erfüllen, nur wo ich arbeitete und wann, dass war meinem Chef egal. Freie Zeiteinteilung und ein hohes Engagement auf meiner Seite ( und das war mit Stillen und Kinderkrankheiten nicht immer einfach ) und ein hohes Maß an Vertrauen auf der Seite unseres Vorstandes, hat gezeigt, dass es funktioniert. Ich bin übrigens nicht alleine bei uns mit dieser Entwicklung: Wir haben sehr viele Frauen, die sehr erfolgreich ihren Job bewältigen und gute und liebevolle Mütter sind. Leider gibt es zu wenige solcher Beispiele!!  Caren Marks, SPD: Vielen Dank für Ihren engagierten Beitrag. Es zeigt mir, dass wir bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf dem richtigen Weg sind. Ihnen wünsche ich weiterhin viel Erfolg.
 Christina  Ich möchte gerne zum Beitrag von Wieland Klapprath etwas sagen: Ein Umdenken in den Führungsetagen ist nicht durch finanzielle Anreize zu schaffen. Unternehmer müssen merken, dass das Umdenken Ihnen etwas bringt. Die Vereinbarung von Familie und Job bringt den Unternehmen viele Vorteile: Eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit, engagierte Frauen und eine geringe Fluktuation, was in Zukunft durch den demographischen Wandel immer wichtiger, ja überlebensnotwendig wird. Überzeugung funktioniert auch durch gute Beispiele in der Wirtschaft. Ich arbeite in einer Führungsposition bei dem führenden spezialisierten Personal Dienstleister DIS AG. Ich musste meine Aufgaben und Ziele erfüllen, nur wo ich arbeitete und wann, dass war meinem Chef egal. Freie Zeiteinteilung und ein hohes Engagement auf meiner Seite ( und das war mit Stillen und Kinderkrankheiten nicht immer einfach ) und ein hohes Maß an Vertrauen auf der Seite unseres Vorstandes, hat gezeigt, dass es funktioniert. Ich bin übrigens nicht alleine bei uns mit dieser Entwicklung: Wir haben sehr viele Frauen, die sehr erfolgreich ihren Job bewältigen und gute und liebevolle Mütter sind. Leider gibt es zu wenige solcher Beispiele!!  Caren Marks, SPD: Vielen Dank für Ihren engagierten Beitrag. Er zeigt mir, dass wir bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf dem richtigen Weg sind. Ihnen wünschen wir weiterhin viel Erfolg.
 Hannelore Gehring  Wie wollen Sie Ihre betreuungskonzepte angesichts der leeren Kassen (die nicht Sie im Ursprung zu verantworten haben) verwirklichen?  Christel Humme, SPD: Es ist richtig, dass öffentliche Haushalte über wenig Geld verfügen. Dennoch haben wir uns mit dem Programm "Bildung, Erziehung und Betreuung" einen Schwerpunkt gesetzt. Der Bund wird auch in Zukunft seinen Beitrag leisten, damit Kommunen und Länder eine Unterstützung bei dieser wichtigen Aufgabe erhalten. Darüber hinaus möchten wir vor Ort auch die Wirtschaft einbinden und mit lokalen Bündnissen ein Netzwerk für Bildung und Betreuung schaffen.
 Katja  Woher kommt das Geld für den Ausbau der Kinderbetreuung?  Caren Marks, SPD: Der Bund unterstützt die Länder und Kommunen finanziell beim Ausbau der Kinderbetreuung. Für den Ausbau der Ganztagsschulen stellt der Bund in dieser Legislaturperiode 4 Milliarden Euro zur Verfügung. In vielen Bundesländern wird dieses Geld bereits abgerufen. Es entstehen mehr und mehr Ganztagsschulen. Für den Ausbau der Kinderbetreuung unter drei Jahren stellt der Bund ab 2005 jährlich 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung.
 Ulrike Schmitt  Ich beschäftige mich beruflich mit der familiären Tagesbetreuung: Wir bemühen uns in Bonn unser Angebot von qualifizierten Tagespflegepersonen auszubauen,sehen aber die gesetzlichen Rahmenbedingungen allgemein und in NRW wegen fehlendem Ausführungsgesetz nicht gerade als lukrativ an. Wir wünschen uns konkretere Verbesserungen im Bereich der familiären Tagesbetreuung. Wie kann es sein, dass eine Tagesmutter, die aus Berlin nach Bonn zieht, nur maximal 5 Kinder betreuen kann, vorher aber in Berlin eine Tagesgroßpflege mit einer anderen Kraft zusammen führen konnte?Sind denn mit den Mitteln, die Sie den Kommunen zur Verfügung stellen auch konkrete Umsetzungsmöglichkeiten verbunden  Unser Ziel, ein flexibles Betreuungsangebot zu schaffen, schließt nicht nur die institutionellen Angebote ein, sondern auch die Tagespflegeangebote. Wir wollen die gesetzliche Regelung über die Tagespflege (SGB VIII) mit dem Ziel ändern, die Fachkräfte der Tagespflege zu qualifizieren und zu einem gleichwertigen Angebot für Kinder unter 3 Jahren auszubauen. Ziel ist eine bundeseinheitliche Rahmenregelung für Tagespflege.
 kerstin  Die "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" hört sich prima an, geht häufig an den Realitäten unserer Welt vorbei. Als verwitwete Mutter einer kleinen Tochtert (3 Jahre) habe ich - um eine halbwegs sichere Ganztagsstellung anzunehmen - für die Tagesmutter 700 Euro im Monat gezahlt. Wissen Sie, was man verdienen muss, um das zu finanzieren? Absetzen kann ich diese Kosten natürlich nicht, sondern lediglich einen kleinen Teil davon.
Wie kann man von jungen Frauen (bzw. Männern) erwarten, der Gesellschaft nicht durch Sozialhilfe etc. zur Last zu fallen, gleichzeitig Kinder aufzuziehen und diese Leistung, die sowieso zu einem 15-Stunden-Tag führt, nicht wenigstens finanziell unterstützen. Die Kosten für eine gute Kinderbetreuung für die Kleinsten darf nicht an den Eltern hängenbleiben! Alleinerziehende können sich sonst das Arbeiten nicht mehr leisten.
Eine Frage, die ich heute allen Abgeordneten stellen möchte und auf deren Beantwortung ich gespannt bin.
 Caren Marks, SPD: Unser Anliegen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist der Ausbau eines breiten flexiblen Betreuungsangebotes für Kinder. Für dieses Angebot, das in den Kommunen vorgehalten wird, sind in der Regel sozial gestaffelte Beiträge zu zahlen. Darüber hinaus haben wir auf Bundesebene eine steuerliche Absetzbarkeit von Betreuungskosten eingeführt. Des Weiteren gibt es ab dem 1.1.2004 für Alleinerziehende den Entlastungsfreibetrag in Höhe von 1.308 ?. Wir sind uns bewusst, dass wir damit die Haushalte entlasten, aber mit Sicherheit die Absetzbarkeit der Betreuungskosten weiter verbessern müssen.
 Gaby  Sie sprechen über ein besseres Bildungsangebot. In anderen Ländern verlassen die Lehrer nicht schon Mittags die Schule, sondern der Unterricht findet auch am Nachmittag statt. Wie stehen Sie dazu ?  Caren Marks, SPD: Bei dem Ausbau von Ganztagsschulen ist mir daran gelegen, eine Verzahnung von Bildung, Erziehung und Betreuung zu erreichen. Es gibt heute schon viele Lehrerinnen und Lehrer, die nachmittags unterrichten oder freiwillige Arbeitsgemeinschaften anbieten. Dieses positive Engagement gilt es auch beim Ausbau von Ganztagsschulen einzubringen.
 Wieland Klapprath  Sie schreiben, wenn die Firmenchefs in den Führungsetagen umdenken ließen sich auch frauen- und familienfreundliche Arbeitsbedingungen schaffen.
Läßt sich dies ausschließlich durch ein "Umdenken" verwirklichen oder sind für den Arbeitgeber weitere Kosten damit verbunden? Oder sind finanzielle Anreize geplant, die den Unternehmen ein "Umdenken" erleichtern?
 Caren Marks, SPD: Wie Erfahrungen in den skandinavischen Ländern zeigen, ist eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf keineswegs mit Kosten für Arbeitgeber verbunden. Im Gegenteil: Eine höhere Frauenerwerbstätigkeit bringt Vorteile für die Wirtschaft. Es gilt, motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und die Wettbewerbsfähigkeit so auszubauen. Eine bessere Kinderbetreuung und familienfreundliche Arbeitszeiten (Teilzeit) führen zu einer Erhöhung der Produktivität. Bessere Betreuungszeiten beinhalten auch den Ausbau von Bildung und mehr Chancengerechtigkeit. Das führt dazu, dass unser Land innovativ und wachstumsfähig bleibt. Mit einem "Umdenken der Arbeitgeber" ist ein erster wichtiger Schritt für ein innovatives familienfreundliches Land getan.
 Gaby  wie sieht die Nachmittagsbetreuung für die 10 bis 14 jährigen aus, wenn die Horte geschlossen werden ? Es ist immer nur die Rede von Ganztags-Grundschulen !  Christel Humme, SPD: Jede Kommune entscheidet über ihr Betreuungsangebot eigenverantwortlich. Deshalb ist die Frage nicht konkret auf den Ort bezogen zu beantworten. Bundespolitisch haben wir das Ziel, ein breites, flexibles Betreuungsangebot zu schaffen. Dafür stellen wir 4 Milliarden Euro für den Ausbau von Ganztagsschulen zur Verfügung. In NRW werden bis 2007 zwei von drei Grundschulen Ganztagsschulen sein. Dies bedeutet für mehr Familien ein zusätzliches Betreuungsangebot und für die Kinder ein besseres Bildungsangebot.
 Felix  Was wollen Sie unternehmen, um die Qualität von Tageseinrichtungen für Kinder zu verbessern?  Christel Humme, SPD: Wir möchten nationale Bildungsstandards für Tageseinrichtungen entwickeln und die Erzieherinnenausbildung verbessern. Das Betreuungspersonal in Tageseinrichtungen für Kinder sollte in seiner Aufgabe der Bildungsförderung stärker als bisher unterstützt werden. Wir setzen dabei auf Aktivitäten der Länder und Kommunen in deren Zuständigkeitsbereich die Qualität von Tageseinrichtungen liegen.
 Renate  Sie schrieben, dass für den Ausbau der Kinderbetreuung unter drei Jahren der Bund ab 2005 jährlich 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellt. Wird es möglich sein, dass Betriebe/Kommunen hieraus Mittel für den Ausbau von Betriebskindergärten "abrufen" können?  Caren Marks, SPD: Trotz schwieriger Haushaltslage beteiligt sich der Bund am Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen, der grundsätzlich in der finanziellen Zuständigkeit der Kommunen liegt. Die Konzeption und Ausgestaltung obliegen ebenfalls den Kommunen. Es ist wünschenswert, wenn Kommunen zusammen mit der Wirtschaft vor Ort das Betreuungsangebot gemeinsam verbessern und lokale Bündnisse für Familien schließen.
 Christina  Das Programm von allen Parteien liest sich sehr gut. Nur 4 Mrd. ? wird nicht im Ansatz reichen, dies zu finanzieren. Welche Schwerpunkte setzen Sie?  Christel Humme, SPD: Es ist richtig, das 4-Mrd.-Euro-Programm des Bundes ist eine freiwillige Anschubfinanzierung für die Errichtung von Ganztagsschulen. Da für Bildungs- und Betreuungseinrichtungen Länder und Kommunen zuständig sind, müssen diese Ebenen ebenfalls einen finanziellen Beitrag leisten. Damit hoffen wir, dass mit den Geldern des Bundes, der Länder und Kommunen ein weitreichendes Angebot von Bildung und Betreuung geschaffen werden kann.
 Jenny Villier  Wie sieht es mit zukünftigen "bezahlbaren" Betreuungsangeboten während der Ferienzeiten (12 Wochen jährlich bei normalerweise nur 6 Wochen Urlaub) aus? Vielen, besonders Alleinerziehenden, ist nur mit einem Ganztagsbetreuungsangebot nicht ausreichend weitergeholfen. Wird dies im Konzept der offenen Ganztagsschule mit berücksichtigt?  Christel Humme, SPD: Zu einem bedarfsgerechten Angebot von Betreuung gehört für mich auch das Abdecken von Ferienzeiten. Viele Kommunen in NRW arbeiten z. Z. an Konzepten, z. B. Ferienzeiten in bestehenden Jugendzentren zu organisieren. Ich gehe davon aus, dass sich diesem guten Konzept weitere Kommunen anschließen werden.
Quelle: http://www.bundestag.de/dialog/Konferenzen/2004/familien/01_spd_trans
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