Deutsche Firma gewann beim EU-Wettbewerb "Breaking Barriers"
Berlin: (hib/VOM) In einer der drei Kategorien des Wettbewerbs der Europäischen Kommission "Breaking Barriers" konnte eine deutsche Firma den Sieger stellen. In der Kategorie "Zu Hause und Alltag" habe die Wall AG aus Berlin den Preis für ihre vollautomatische Stadttoilette "Streetline" gewonnen, berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 14/7927) auf eine Kleine Anfrage der PDS-Fraktion ( 14/7738). Die Fraktion hatte sich der Nutzung des Vergabekriteriums "Design for all" in der Wirtschaftsförderung erkundigt. "Design for all" bedeutet nach Regierungsangaben die Konzeption, Entwicklung und Vermarktung von Standarderzeugnissen, -dienstleistungen, -umfeldern, die für eine breite Spanne von Benutzern, Behinderte und Nichtbehinderte, gleichermaßen zugänglich sind. Der "Breaking Barriers Award" sei 2001 zum zweiten Mal vergeben worden und integraler Bestandteil des europäischen Tages der behinderten Menschen, heißt es in der Antwort. Die Stadttoilette "Streetline" werde von Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Rollstuhlfahrern, Menschen mit Sehbehinderungen oder Personen mit Babys benutzt. Ein Notrufsystem ermögliche es den Benutzern, ein ständig besetztes Überwachungszentrum zu kontaktieren. Die Berliner Firma habe sich gegen 36 andere Unternehmen dieser Kategorie durchgesetzt. Die Gewinner in den beiden anderen Kategorien "Arbeit und Arbeitsplatz" und "Reisen und Freizeit" seien die belgische Firma Schindler für ihr Aufzugs-Kontrollsystem "LiftLoc" und die nordirische Bus- und Bahngesellschaft Translink für ihre Web-Seite zur Planung von Reisen. Aus Deutschland seien drei weitere Unternehmen für die Preisvergabe nominiert gewesen, so die Firma Siemens Elektrogeräte für ihre innovativen Küchengeräte, das Technologiezentrum Holzwirtschaft GmbH für Innovationen im Bereich barrierefreies Wohnen (automatische Türen) und der Autositzhersteller Recaro GmbH & Co. aus Kirchheim unter Teck. Die Regierung hält dieses Ergebnis für beachtlich, hätte aber eine zahlreichere Beteiligung von deutschen Unternehmen für wünschenswert gehalten.
Sie weist ferner darauf hin, dass das Bundeswirtschaftsministerium seit Mitte der achtziger Jahre jährlich einen Bundespreis für herausragende Designleistungen vergibt. Die Stiftung des Preises solle die wirtschaftliche Bedeutung des Designs herausstellen und auch unter mittelstandspolitischen Gesichtspunkten zu seiner Förderung beitragen. Mit dem Preis würden alle zwei Jahre auf Grund eines Wettbewerbs drei hervorragend gestaltete Erzeugnisse aus der Wirtschaft oder dem Kommunikationsdesign oder Persönlichkeiten, die sich um die Förderung des Designs besonders verdient gemacht haben, ausgezeichnet. Es sei vorgesehen, neben den Gesichtspunkten der Funktionalität, der Zuverlässigkeit und der Sicherheit sowie der Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit der Erzeugnisse und Leistungen zusätzlich das Kriterium der "Barrierefreiheit" des Design aufzunehmen.