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Grußwort der Vorsitzenden des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Christel Hanewinckel
Seit dem 1. Januar 2000 hat der Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Präsidentschaft der Gleichstellungsausschüsse der Parlamente der EU-Mitgliedstaaten und des EP übernommen.
![Ausschussvorsitzende Christel Hanewinckel, MdB](hanewch0.jpg)
Die Konferenz der Gleichstellungsausschüsse hat das Ziel, den Erfahrungs- und Meinungsaustausch zwischen den Fachausschüssen der nationalen Parlamente zu intensivieren und gemeinsam die Gleichberechtigung im Rahmen der europäischen Integration zu verfolgen und voranzubringen. Alljährlich übernimmt ein Fachausschuss aus einem EU- Land die Präsidentschaft; Nach Belgien 1997 (Portugal (1998) und Spanien (1999) übernimmt Deutschland die Präsidentschaft für das Jahr 2000.
Das wichtigste Ereignis im Laufe der Präsidentschaft ist
die jeweilige Jahreskonferenz, zu der alle Staaten Teilnehmer
entsenden. Wir werden die Konferenz 2000
am 17. und 18.
November in Berlin veranstalten. Die spanischen Veranstalterinnen
hatten als Schwerpunktthema die Beteiligung von Frauen in der
Politik und die dabei zu berücksichtigenden Rahmenbedingungen
gewählt, wozu auch die Vereinbarkeit der politischen
Aktivitäten mit den Aufgaben der Frauen in der Familie
zählen. Wir wollen bei unserem Thema sozusagen einen Schritt
zurückgehen: Wir wollen nicht bei den schon berufstätigen
Frauen ansetzen und fragen, was wir zur Lösung oder jedenfalls
Verbesserung der offenbar unausweichlichen Konflikte zwischen
beruflicher und familiärer Arbeit tun können; eine Frage,
die bemerkenswerterweise immer nur Frauen gestellt wird und die
auch nur Frauen sich selbst stellen. Wir fragen, welche Ursachen
bei Mädchen und jungen Frauen maßgeblich sind für
die Wahl ihrer Berufsausbildung. Es ist auffällig, dass junge
Frauen sich für Berufe entscheiden, die entweder typische
Frauenberufe sind oder die keine Aufstiegschancen bieten. Diese
Entscheidung bedeutet eine Weichenstellung für die
spätere berufliche Tätigkeit. Zu diesem Zweck werden wir
eine Expertise
von renommierten
Wissenschaftlerinnen auf diesem Gebiet erstellen lassen, um
seriöse Grundlagen für unsere Arbeit zu haben. Hierbei
soll eine Darstellung der Ursachenfelder im Bereich der
individuellen Orientierung durch z.B. Familie oder die
mögliche Vereinbarkeit mit eigener Familie einerseits und
strukturellen Bedingungen andererseits (wie Chancen am
Arbeitsmarkt, Einfluss von Berufsberatung, Schule und anderen
Ausbildungsinstitutionen) in Deutschland erfolgen. Die anderen
Teilnehmerländer sollen, wenn die einzelnen Kriterien der
Untersuchung fest definiert sind, eingebunden und nach ihren
Erkenntnissen strukturiert befragt werden. Auf dieser Grundlage
kann dann eine politische Diskussion erfolgen, die die Thematik
beleuchtet, Vergleiche mit den Nachbarländern ermöglicht
und die Grundlage für Schlussfolgerungen bildet, die
Anstöße in der nationalen und europäischen Politik
geben können.