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bob
Vollstreckung privatisieren
Gerichtsvollzieherwesen
Recht. Die Privatisierung des Gerichtsvollzieherwesens fordert
die FDP in einem Antrag (15/5046). Die Bundesregierung solle einen
Gesetzentwurf vorlegen, der die rechtlichen Rahmenbedingungen
dafür schaffe. Laut FDP ist zu erwarten, dass mit
freiberuflich tätigen Gerichtsvollziehern eine weitere
Effizienzsteigerung und erhebliche Verkürzung der
Zwangsvollstreckungsverfahren erreicht wird. Das derzeitige
Vollstreckungssystem in Deutschland werde den Anforderungen der
Zukunft im Hinblick auf das zusammenwachsende Europa nicht mehr
gerecht. In den letzten Jahren hätten der hohe Arbeitsanfall
und die damit verbundene Belastung der rund 4.500
Gerichtsvollzieher im ganzen Bundesgebiet dazu geführt, dass
sich die Bearbeitungszeiten der Fälle erheblich
verlängert hätten. Oft dauere es viele Monate, bis eine
gerichtliche Entscheidung umgesetzt sei. Dies sei auch eine Gefahr
für die Wirtschaft. Nicht bezahlte Handwerkerrechnungen
bedeuteten im schlimmsten Fall, dass der nächste Auftrag nicht
vorfinanziert werden könne und der Betrieb Insolvenz anmelden
müsse. Die Verwaltungskosten für die Eintreibung von
Schulden belasteten den Mittelstand "enorm", denn er verfüge
weder über Fachleute noch über Zeit und Personal, um die
ausstehenden Beträge zu verwalten. Vor gut sechs Jahren sei
zwar eine Änderung des Zwangsvollstreckungsrechts in Kraft
getreten, eine Entlastung der Gerichte habe dadurch nur teilweise
erreicht werden können.
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