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suk
Armenier und Türken versöhnen
Historische Aufarbeitung
Bildung und Forschung. In einem Antrag (15/4933) fordert die
CDU/CSU die Bundesregierung auf, dafür einzutreten, "dass sich
die Türkei mit ihrer Rolle gegenüber dem armenischen Volk
in Geschichte und Gegenwart vorbehaltlos auseinandersetzt".
Hintergrund des Antrags ist der 90. Jahrestag des Beginns von
Vertreibungen und Massakern an den Armeniern durch die
jungtürkische Bewegung im April 1915. Die Unionsfraktion will,
dass sich die Bundesregierung außerdem für die
Meinungsfreiheit in der Türkei einsetzt und einen eigenen
Beitrag dazu leistet, dass "zwischen Türken und Armeniern ein
Ausgleich durch Versöhnen und Verzeihen historischer Schuld"
erreicht wird. Dies sei wichtig, weil es angesichts der etwa 40.000
Armenier und der großen Anzahl von Muslimen aus der
Türkei, die heute in Deutschland leben, eine besondere
Verantwortung der Deutschen gebe, zu einer Aussöhnung zwischen
beiden Völkern beizutragen. Auch im Hinblick auf die
"zweifelhafte" Rolle des Deutschen Reiches, das trotz konkreter
Informationen über die organisierte Vernichtung von Armeniern
im Osmanischen Reich, die dem damaligen Auswärtigen Amt
vorlagen, nicht einmal versucht habe einzugreifen, sei die
Bundesrepublik gefordert. Die Vertreibungsgeschichte der Armenier
solle als Teil der Aufarbeitung der Geschichte ethnischer Konflikte
im 20. Jahrhundert auch in Deutschland aufgearbeitet werden, so die
Union.
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