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Bildung von Monopolen möglichst
verhindern
Schienengüterverkehr
Verkehr und Bauwesen. Die FDP befürchtet eine
Monopolisierung im Schienengüterverkehr und verlangt in einem
Antrag (15/4947), dass die Bundesregierung die privaten
Eisenbahnverkehrsunternehmen und das privatwirtschaftlich
geprägte Speditionsgewerbe nicht aus den Augen verliert. Vor
dem Hintergrund verschiedener Konzernübernahmen durch die
Deutsche Bahn AG (DB AG) warnen die Liberalen vor schwerwiegenden
Wettbewerbsverzerrungen. Sie beziehen sich dabei auf die
Übernahme der dänischen und niederländischen
Güterverkehrssparte durch die dortigen Staatsbahnen sowie auf
die Übernahme des Gladbecker Eisenbahnunternehmens RAG-Bahn
und Häfen durch die Deutsche Bahn AG im Januar.
Für diese Übernahme habe sich auch ein Konsortium aus
den polnischen Staatsbahnen PKP Cargo, der Spedition Rhenus und der
in Essen ansässigen privaten Eisenbahngesellschaft Rail-4-Chem
interessiert. Den Zuschlag habe allerdings die DB AG erhalten. Die
FDP vermutet, dass die Ausschreibung des Verkaufs auf die DB AG
zugeschnitten wurde. Ein Erfordernis der Ausschreibung sei die
Bereitstellung von 2.500 Güterwagen der Gattung Fal gewesen,
was nur die DB AG habe leisten können. Mit dem Erwerb der RAG
durch die DB AG sei ein potenzieller Wettbewerber im
Schienengüterverkehr verschwunden.
Eine weitere Monopolisierung droht nach Ansicht der FDP bei den
Mietkesselwagen. So plane die TUI AG, sich von ihrer
100-Prozent-Tochter VTG AG zu trennen. Bei der europaweiten
Ausschreibung sei die DB AG als Bieter in die engere Wahl gekommen.
Durch den Erwerb der VTG AG würde die DB AG nicht nur die
Kontrolle über den Mietkesselwagenmarkt erhalten, sondern auch
ihre marktbeherrschende Stellung im deutschen
Schienengüterverkehr ausbauen können. Daher müsse
die Regierung das "ordnungspolitische Interesse" zum Ausdruck
bringen. Es gelte, die Anbietervielfalt zu erhalten und zu
steigern. Die Abgeordneten fordern zudem, das Verbot von
Quersubventionierungen in integrierten Eisenbahnunternehmen zu
überwachen.
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