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wol
Zerstörung geht weiter
Tropische Regenwälder
Umwelt. Die Bundesregierung hat keine Kenntnis
darüber, dass in einem Land der Tropen die Waldzerstörung
in den Jahren 1990 bis 2000 in nennenswertem Umfang eingedämmt
wurde. Dies erklärt sie in ihrer Antwort (15/5075) auf eine
Große Anfrage der CDU/CSU (15/4193) zur Auswirkung der
Zerstörung von tropischen Regenwäldern auf das weltweite
Klima. Unter Verweis auf eine bereits vorgelegte Antwort zur
"Zerstörung der Urwälder - Verlust der Artenvielfalt"
(14/9977) nennt die Regierung neun Tropenstaaten, in denen die
durchschnittliche jährliche Waldzerstörung "besonders
hoch" ist: Argentinien, Brasilien, Indonesien, Myanmar, Mexiko, die
Demokratische Republik Kongo, Sudan, Sambia und Simbabwe.
Hauptursachen für den nahezu
unverminderten Rückgang der Regenwälder in den genannten
Staaten sind laut Bundesregierung die großflächige
Expansion landwirtschaftlicher Flächen mit staatlicher Duldung
oder Förderung sowie illegaler Holzeinschlag mit bis zu 50
Prozent der Waldzerstörung in den Tropenstaaten und die
fehlende Eingriffsmöglichkeit oder -bereitschaft der
Importländer. Als weitere Ursachen für die
Zerstörung der Urwälder und den damit einhergehenden
Verlust an Artenvielfalt werden Brandrodung, ausgedehnte
Waldbrände, Wanderfeldbau, Abbau von Bodenschätzen, aber
auch Feuerholzgewinnung durch die wachsende ärmere
Bevölkerung angegeben. Andere Gründe liegen laut Antwort
in zu schwacher Rechtsdurchsetzung und weit verbreiteter
Korruption, in einer sehr großzügigen und
unüberwachten Vergabe und Nutzung der Einschlagkonzessionen
durch kommerzielle Nutzer und darüber hinaus in unzureichend
geklärten Eigentumsrechten und
Verantwortlichkeiten.
Mehr Exporte nach China
Im Weiteren erklärt die Bundesregierung,
ein Importverbot für Holz aus illegaler Herkunft könne
aus verschiedenen rechtlichen Gründen nicht erlassen werden,
vor allem weil es handelsrechtlich problematisch sei und die
Zuständigkeit für Angelegenheiten des Außenhandels
bei der EU-Kommission und nicht bei den einzelnen Mitgliedstaaten
liege. Derzeit werde auf EU-Ebene geprüft, ob eine Verordnung
zum Nachweis der Legalität mittels eines Lizenzsystems in der
EU erlassen werden könne. So habe Deutschland in einer
gemeinsamen Erklärung mit Dänemark, Belgien, Spanien und
Großbritannien im Dezember 2004 die Forderung des Rates an die
EU-Kommission erneuert, endlich auch gesetzliche Maßnahmen der
EU zur Eindämmung von Holzimporten aus illegalem Einschlag zu
prüfen.
Zur Rolle Chinas beim internationalen
Tropenholzhandel heißt es unter anderem, mit einer Zunahme von
7,3 auf inzwischen 25,9 Millionen Kubikmeter werde deutlich, dass
die Rundholzeinfuhr nach China inzwischen ein Fünftel des
gesamten Weltmarktes umfasse. Während Russland als wichtigstes
Lieferland für Rundholz mit 12 Millionen Kubikmetern
ausgewiesen ist, seien die wichtigsten Lieferländer für
tropisches Laubholz nach China die Staaten Malaysia, Gabun, Papua
Neuguinea, Myanmar, Liberia, Äquatorial Guinea, Republik
Kongo, Indonesien und Kamerun.
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