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sas
Liberale: Ziele noch nicht erreicht
Bahnreform
Verkehr und Bauwesen. Die FDP-Fraktion befürchtet eine
erneute Zentralisierung der operativen Unternehmenssteuerung beim
Vorstand der Deutschen Bahn AG (DB AG). Sie fordert die
Bundesregierung deshalb in einem Antrag (15/5124) auf, dies in
ihrer Funktion als Eigentümerin zu verhindern. Die
Abgeordneten verweisen auf eine Ankündigung des
Vorstandsvorsitzenden der DB AG vom Dezember vergangenen Jahres, in
der dieser einen erneuten "Konzernumbau" in Aussicht gestellt habe.
Demnach solle eine Ebene der Unternehmensbereichsführung, die
nach Angaben der FDP-Fraktion im Jahr 2000 zunächst
eingeführt worden war, nun wieder abgeschafft werden. Nach dem
Urteil der Fraktion wäre gegen einen entsprechenden Schritt
nichts einzuwenden, wenn nun die "richtige, von der
Bahnreformgesetzgebung vorgegebene Struktur" implementiert
würde. Dies ist nach Einschätzung der Abgeordneten aber
nicht der Fall. So gehe es nun darum, mit dem Personenverkehr, dem
Transport und der Logistik drei Bereiche zu bilden, die
künftig direkt aus dem Holdingvorstand heraus gesteuert werden
sollten. Hier dringen die Liberalen darauf, die durch die zweite
Stufe der Bahnreform vorgegebene Organisationsstruktur einzuhalten,
indem die Vorstände der dafür zuständigen und
verantwortlichen Aktiengesellschaften die operativen Aufgaben des
Personennahverkehrs, des Personenfernverkehrs, des
Güterverkehrs und der Infrastruktur wahrnehmen.
Es gehöre nicht zu den unternehmerischen Freiheiten der
Deutschen Bahn AG, wesentliche politische Strukturentscheidungen
der Bahnreform und der ausführenden Gesetze zu unterlaufen.
Bei der Diskussion um den geplanten Konzernumbau gehe es keineswegs
um ein vorrangig juristisch zu beurteilendes Thema, sondern um den
strategischen Grundansatz der Bahnreform, den die Liberalen
folgendermaßen beschreiben: die marktnahe Dezentralisierung
der vormaligen Bundesbahn, die Privatisierung der daraus
entstandenen Transportgesellschaften und deren Integration in eine
Wettbewerbslandschaft auf einem mehrheitlich weiterhin
bundeseigenen Schienennetz. Schlimmer noch als ein möglicher
Rechtsverstoß ist für die FDP "der falsche Weg", der mit
einer Re-Zentralisierung eingeschlagen werde.
Bevor nicht über die künftige Struktur der DB AG
politisch entschieden worden ist, solle auch nichts unternommen
werden, was die vertikale Integration von Netz und Transport
verstärken könne.
Die Liberalen pochen im Weiteren auf die konsequente Umsetzung
der Vorgaben des neuen Allgemeinen Eisenbahngesetzes mit Blick auf
die Unabhängigkeit der Eisenbahninfrastrukturbetreiber.
Für sie steht ferner fest, dass nach zehn Jahren Bahnreform
die Ziele bei weitem noch nicht erreicht wurden. In ihren Augen ist
die Bahnreform - dies habe eine Anhörung im Bundestag ergeben
- stecken geblieben.
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