|
|
sas
Schneller von München nach Prag
Initiative für neue
Schienenstrecke
Verkehr und Bauwesen. Die CDU/CSU-Fraktion macht sich für
eine bessere Verkehrsverbindung der europäischen Metropolen
München und Prag auf dem Schienenweg stark. In ihrem Antrag
(15/5107) fordert sie von der Bundesregierung, die tschechische
Hauptstadt mit dem bayerischen Landesregierungssitz mit einer
Schienenhauptverkehrsstrecke zu verbinden. Als geographisch
kürzeste Verbindung sei die Strecke über Regensburg,
Furth im Wald sowie Pilsen geeignet. Hierfür seien die
baulichen Voraussetzungen zu schaffen. Die Magistrale ist nach
Ansicht der Union von gesamteuropäischer Bedeutung. Die
Fraktion verweist darauf, dass die Europäische Kommission sich
für die Aufnahme der Verbindung in das Transeuropäische
Verkehrsnetz ausgesprochen hat, und verlangt nun von der
Bundesregierung, sich ebenfalls dafür einzusetzen.
Die Union begründet ihre Initiative mit möglichen
Zuwachsraten beim grenzüberschreitenden Verkehr. Dabei bezieht
sie sich auf Prognosen, die beim Personenverkehr für die
kommenden zwölf Jahre Zuwachsraten von bis zu 69 Prozent
vorhersagen, beim grenzüberschreitenden Güterverkehr
sollen es sogar 200 Prozent sein. Was die von der Bundesregierung
geplanten grenzüberschreitenden Schienenverkehrsprojekte mit
den EU-Beitrittsländern betrifft, hält die
CDU/CSU-Fraktion den Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2003
für "unausgewogen".
So befänden sich zwar an der Grenze der neuen
Bundesländer zu Polen und zur Tschechischen Republik insgesamt
sechs Projekte im vordringlichen und weiteren Bedarf, für die
bayerisch-tschechische Grenze aber sei im Bundesverkehrswegeplan
nur das Projekt von Nürnberg nach Prag (über Marktredwitz
und Eger) angeführt. Für den süddeutschen Raum also
und damit für fast ein Drittel der gesamten deutschen Grenze
zu den EU-Beitrittsländern gibt es nach Ansicht der
Abgeordneten keine Perspektive für die Entwicklung eines
attraktiven grenzüberschreitenden Schienenverkehrs.
Im Weiteren bezieht sich die Fraktion auf Untersuchungen zur
Wirtschaftlichkeit und Attraktivität eines entsprechenden
Streckenausbaus, die positive regionale Einkommens- und
Beschäftigungseffekte beim Neu- oder Ausbau der Stecke
versprechen. In einer Machbarkeitsstudie Bayerns und der Initiative
"Donau-Moldau-Bahn" habe man festgestellt, dass ein Neu- oder
Ausbau die Fahrtzeit zwischen München und Prag von heute
sechseinhalb Stunden um fast drei Stunden reduzieren könne.
Werde die Strecke von München nach Prag attraktiver bedient,
so könnte auch das Verkehrsaufkommen bis 2015 um über
eine Million Personenfahrten und um 2,7 Tonnen Gütertransport
pro Jahr erhöht werden, ist die Union überzeugt.
Zurück zur
Übersicht
|