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Inakzeptable Importe
Genmanipulierter Mais aus den USA
Verbraucherschutz. Die illegale Vermarktung der nicht
zugelassenen gentechnisch veränderten Maissorte der Linie Bt10
in der EU durch das Biotechnologieunternehmen Sygenta EU ist nicht
akzeptabel. Darin waren sich alle Fraktionen des
Verbraucherschutzausschusses am 11. April einig.
Das Gremium befasste sich in einer Sondersitzung mit dem
jüngst bekannt gewordenen Fall der Ausbreitung der
Bt10-Maissorte, die zwischen 2001 und 2004 "irrtümlich" - wie
der Hersteller betont - in den USA als Bt11-Mais in den Verkehr
gekommen ist und auch nach Europa exportiert wurde. Zwischen den
beiden Maissorten besteht nur ein kleiner Unterschied. Während
der zugelassene Bt11-Mais eine insektenresistente Sorte ist,
enthält die Bt10-Linie ein Gen, das eine Resistenz gegen das
Antibiotikum Ampicilin vermittelt.
Nach Angaben eines Regierungsvertreters haben die
US-Behörden und das betroffene Unternehmen fast ein Quartal
benötigt, um die notwendigen Informationen über die Panne
zu veröffentlichen. Jetzt stelle sich die Frage, welche
rechtlichen Schritte unternommen werden sollten. Strittig sei noch,
inwieweit diese Verunreinigung toleriert werden dürfe. Die
Haltung der Bundesregierung sei indes klar: Die US-Behörden
müssten sicherstellen, dass sich dies nicht wiederholt und
dass kein Bt10-Mais aus der Ernte 2004 auf den europäischen
Markt gelangt. Es bedürfe eines einheitlichen Vorgehens
innerhalb der EU in dieser Frage. Dies unterstützte die SPD.
Eine einheitliche Linie der Europäer sei sehr wichtig,
möglichst mit der Option verbunden, dass die Herstellerfirma
beweispflichtig sei. Für die Bündnisgrünen ist der
Vorfall kein Betriebsunfall, sondern ein ernsthaftes Problem.
Besorgnis erregend sei es, dass in einem solchen Fall weder von der
Firma noch von den US-Behörden rechtzeitig entsprechende
Informationen geflossen seien.
Die Opposition stimmte überein, dass der Vorfall nicht
akzeptabel sei. Der Vorgang müsse sehr genau geprüft
werden, so die Union. Allerdings sei für Deutschland - mit
einer Ausnahme mit nicht qualifizierbaren Spuren - keine
Beeinträchtigung festgestellt worden. Daher solle kein
Krisenszenario konstruiert werden.
Nach Ansicht der FDP wird mit dem Thema falsch umgegangen. Auch
wenn der Vorfall "absolut nicht in Ordnung" sei, diene es der Sache
nicht, überstürzt in einer Sondersitzung darüber zu
beraten.
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