bob
Strukturelle Reformen gefordert
Entwicklungspolitik der Europäischen
Union
Entwicklungszusammenarbeit. Mit strukturellen Reformen die
Entbürokratisierung und die Flexibilisierung der
Entwicklungszusammenarbeit der Europäischen Union (EU)
voranzutreiben, fordert der Bundestag. Er nahm auf
Beschlussempfehlung des Ausschusses für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (15/4972) mit der Mehrheit der
Stimmen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen am 14. April
einen entsprechenden Antrag der Koalition (15/2338) an. In ihm
fordern die Regierungsfraktionen des Weiteren, durch
regelmäßige Evaluierungen der Programme den gezielten
armutswirksamen Mitteleinsatz zu gewährleisten.
Die EU stehe in diesem Bereich auch weiterhin vor großen
Herausforderungen, so die Parlamentsmehrheit. Deshalb sei eine
starke EU-Entwicklungspolitik von großer Bedeutung. Die
Regierung soll sich nun dafür einsetzen, dass die
Entwicklungspolitik als wichtiger Bereich der
EU-Außenbeziehungen ein eigenständiges Profil für
die auf langfristige Zukunftssicherung gerichteten Aufgaben
bewahre.
Oberstes Ziel müsse die Überwindung von Hunger und
Armut sein. Die Maßnahmen im Bereich der Migration, der
Terrorismusbekämpfung oder bewaffnete Friedenseinsätze
bei akuten Konflikten sollten grundsätzlich nicht zulasten der
Ressourcen für die nachhaltige Bekämpfung von Hunger und
Armut gehen. Verstärkt werden müsse auch die Ausbildung
und Entsendung deutschen entwicklungspolitischen Fachpersonals in
die jeweiligen EU-Institutionen.
Abgelehnt wurde ein Antrag der CDU/CSU (15/1215), der mehr Mut
zur Reform der EU-Entwicklungszusammenarbeit forderte. Deshalb
hatte die Bundesregierung aufgefordert werden sollen, unter anderem
darauf hinzuwirken, dass die EU die politisch und sachlich nicht
mehr zu rechtfertigende Sonderbehandlung für die AKP
(Afrika/Karibik/Pazifik)-Staaten unter dem Dach des
Cotonou-Abkommens aufhebt und ein einheitliches WTO-konformes
handels- und entwicklungspolitisches System für sämtliche
Entwicklungspartnerstaaten der EU schafft. Nur die FDP stimmte
für das Anliegen.
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