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Frauen im Mittelpunkt der Debatte
Interparlamentarische Union
Auswärtiges. Die "Auswirkungen internationaler und
nationaler Politik auf Frauen" war das Generalthema der Versammlung
der Interparlamentarischen Union (IPU), die vom 3. bis 8. April in
Manila stattfand. Die von der philippinischen Präsidentin
Gloria Macapagal Arroyo eröffnete Konferenz gab den über
600 Parlamentarierinnen und Parlamentariern aus 116 Ländern
einen Überblick über die jeweilige Situation in den
Mitgliedsländern. Die Abgeordnete Monika Griefahn (SPD)
unterstrich in ihrer Rede, auch Deutschland habe das Ziel der
Gleichberechtigung noch nicht vollständig erreicht.
Insbesondere in politischen Positionen seien Frauen noch
unterrepräsentiert. Positiv hob sie die Regelungen zum
Anspruch auf Teilzeitarbeit und Kinderbetreuung sowie in anderem
Zusammenhang das Gewaltschutzgesetz hervor.
Gefahr des Kinderhandels
In einer Dringlichkeitsresolution machte die IPU auf die Gefahr
des Kinderhandels nach Naturkatastrophen aufmerksam, der durch den
schnellen Wiederaufbau des Rechtssystems entgegengewirkt werden
könne. Die IPU forderte ferner die Umsetzung des
internationalen Strafrechts in nationales Recht sowie eine
effiziente Verfolgung von Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die
Menschlichkeit, Völkermord und Terrorismus. Die IPU rief die
Mitgliedsparlamente ferner zu einem effizienten Einsatz der Gelder
der Entwicklungshilfe auf. Sie erinnerte die Industrieländer
an ihre Verpflichtung, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
für die Entwicklungshilfe bereitzustellen.
In seiner Rede vor dem zuständigen Ausschuss verlangte der
Abgeordnete Joachim Fuchtel (CDU/CSU) die Stärkung des
Haushaltsrechts der Parlamente gerade bei der Kreditaufnahme im
Bereich der Entwick-lungshilfe. In einer weiteren Resolution wies
die IPU jede Diskriminierung von AIDS-Infizierten zurück und
forderte ausreichende finanzielle Ressourcen für die
Gesundheitsvorsorge und -fürsorge. Für den Bundestag
nahmen unter Leitung von Vizepräsident Norbert Lammert
(CDU/CSU) des Weiteren die Abgeordneten Angelika
Krüger-Leißner, Erika Ober und Johannes Pflug (alle SPD),
Hans Raidel (CDU/CSU) und Josef Philip Winkler (Bündnis 90/Die
Grünen) teil.
Mit 164 Parlamentarierinnen war in absoluten Zahlen die
stärkste Frauenpräsenz aller IPU-Konferenzen zu
verzeichnen, die prozentuale Beteiligung blieb leicht hinter der
letzten Tagung zurück. Mit einer Ausstellungseröffnung
feierten die Teilnehmerinnen das 20-jährige Jubiläum des
Treffens der Parlamentarierinnen, an dessen Gründung zwei
deutsche Abgeordnete maßgeblich beteiligt waren.
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