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Bekämpfung von AIDS stärker
harmonisieren
Anhörung
Entwicklungszusammenarbeit. Zukünftig soll die
internationale Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria
nicht mehr einem "geberorientierten", sondern einem harmonisierten
"partnerland-orientierten" Ansatz folgen. Da somit die
Empfängerländer die entsprechenden Mittel aus einem
einzigen globalen Fonds erhalten, müssen diese nicht
länger die unterschiedlichen Prioritäten und
Kontrollmechanismen der Geberländer beachten. Dies
äußerten übereinstimmend Peter Piot von UNAIDS sowie
Christoph Benn vom "Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS,
Tuberkulose und Malaria". Der Entwicklungszusammenarbeitausschuss
veranstaltete eine Anhörung zu dem Thema "Internationale
Koordinierung und Harmonisierung der Bekämpfung von HIV/AIDS"
am 11. Mai.
Obwohl "manche gut gemeinten Vorhaben unter einer mangelnden
Koordination leiden", sei eine verbesserte Koordinierung unter den
Geberländern nicht der Zweck, sondern das Mittel, um
betroffenen Menschen effektive Hilfe bieten zu können, so
Benn.
Professor Reinhard Kurth vom Robert Koch-Institut regte an, die
"größte medizinische Katastrophe der Neuzeit" in einen
"breiteren Kontext" zu stellen und auch die Ursachen, die zur
Ausbreitung des HIV-Virus führen, verstärkt zu
bekämpfen. Hierzu gehörten in erster Linie der
Drogenmissbrauch sowie "survival sex", wie Kurth die zum
wirtschaftlichen Überleben notwendige Prostitution von
Menschen bezeichnete. Denn Prävention sei der "Impfstoff der
Gegenwart", so Kurth.
UNAIDS-Direktor Piot misst dem Thema AIDS mittlerweile denselben
internationalen Stellenwert wie der Abrüstung von
Nuklearwaffen und der Bekämpfung von Armut bei. Ein
großes Problem sei, dass die epidemische Ausbreitung des
HIV-Virus ebenfalls zu einer "Epidemie von Hilfsmissionen"
geführt habe. Als Beispiel führte Piot Tansania an.
Obwohl das Land über einen nationalen Plan mit eigenen
Zielsetzungen verfüge, seien allein im vergangenen Jahr 50
Missionen angelaufen. Nun stelle sich die Frage, wie diese
Anstrengungen "rationalisiert" werden können, um einen
"maximalen Nutzwert" zu erreichen.
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