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Eckhard Stengel
Bremer CDU-Senatoren: Keine Strafen für
Sektdusche und Brechmittel-Tod
Kurz notiert
Kleiner Trost für den "Sekt-Senator": Peter Gloystein hat
zwar seinen Posten als Bremer Wirtschafts- und Kultursenator nach
nur achtmonatiger Amtszeit verloren, weil er einen Obdachlosen auf
einem Winzerfest mit Sekt überschüttet hatte - aber
zumindest wird er nicht auch noch angeklagt. Denn die
Staatsanwaltschaft hat ihr Ermittlungsverfahren gegen den
59-jährigen CDU-Politiker kürzlich eingestellt. Sein
Opfer hatte den Ex-Bankier zunächst wegen Beleidigung
angezeigt. Doch später tat ihm der Politik-Seiteneinsteiger
und Schnellaussteiger offenbar leid. Jedenfalls versöhnte er
sich mit ihm bei einem von der "Bild"-Zeitung arrangierten Treffen
und zog seinen Strafantrag zurück. Ohne Antrag aber kann eine
tätliche Beleidigung nicht verfolgt werden. Ein weiterer
CDU-Politiker erhielt kürzlich eine gute Nachricht von der
Justiz: Innensenator Thomas Röwekamp war von 33 Bürgern
angezeigt worden, nachdem ein Kleindealer an den Folgen eines
polizeilichen Brechmitteleinsatzes gestorben war. Fahrlässige
Tötung, Körperverletzung im Amt und Freiheitsberaubung
hatten sie ihm vorgeworfen. Doch laut Staatsanwaltschaft trifft den
Senator keine Schuld. Gegen die beteiligten Polizei- und
Notärzte wird dagegen noch ermittelt. Röwekamp (38) hatte
nach dem Todesfall bereits einen Misstrauensantrag der Grünen
überstanden. Inzwischen ist er zum Stellvertreter von
Bürgermeister Henning Scherf (SPD) aufgestiegen.
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