wol/jad
Bundestag plädiert für mehr
Tierschutz
EU-Chemikalienrecht
Umwelt. Mit den Stimmen der Fraktionen von SPD und
Bündnisgrünen und gegen das Votum von CDU/CSU und FDP hat
der Bundestag am 17. Juni einem Antrag der Koalition für eine
deutsche Initiative zur Neugestaltung des europäischen
Chemikalienrechts zugestimmt.
Mit dem so genannten REACH-System als Herzstück der neuen
Regelung soll die Verwertung von Altstudien zur gemeinsamen
Datennutzung geregelt werden. So sollen alle bereits aus
Tierversuchen gewonnenen Daten über Stoffeigenschaften
festgehalten werden, um doppelte Untersuchungen im Sinne des
Tierschutzes zu vermeiden. Das deutsche Chemikaliengesetz enthalte
bereits eine anerkannte Regelung, so die Argumentation der
Koalitionsfraktionen. Sie fordern von der Bundesregierung, sich bei
den Verhandlungen in der EU dafür einzusetzen, dass der
Tierschutz angemessen berücksichtigt wird. Zudem müss-ten
die Mittel substanziell erhöht werden, um Anreize für
eine qualifizierte und attraktive Forschung an tierversuchsfreien
Alternativen zu schaffen.
Mit dem gleichen Stimmenverhältnis wurde die bereits
früher vorgelegte Initiative der Unionsfraktion "REACH als
Chance für einen Paradigmenwechsel nutzen - Alternativmethoden
statt Tierversuche" (15/4656) abgewiesen. Das Parlament folgte
damit einer Beschlussempfehlung des Umweltausschusses
(15/5720).
In der Beratung zu REACH beschloss das Parlament in diesem
Zusammenhang ebenfalls, die Initiative der Unionsfraktionen
"für ein umwelt-, innovations- und mittelstandsfreundliches
REACH" (15/5454) zurück-zuweisen.
Auch ein Antrag der Liberalen, die "Leistungsfähigkeit der
Chemiewirtschaft in Deutschland und Europa zu erhalten" (15/5274,
15/5747), scheiterte trotz der Zustimmung der CDU/CSU an der
Mehrheit der Koalitionsfraktionen.
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