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Agnes Ciuperca
Blauhelm-Einsatz / Robuster Einsatz
Stichwort
Verglichen mit den Ressourcen, die den Vereinten Nationen zur
Verfügung stehen, sind ihre Erfolge beträchtlich. Das
wird deutlich, wenn man bedenkt, dass die USA doppelt so viele
Truppen im Irak haben wie die UNO in 18 Krisengebieten (etwa
67.000). Gerade dieser Vergleich zeigt aber auch, dass die
Vereinten Nationen notorisch unterfinanziert sind und speziell in
Entwicklungsländern meist ohne zusätzliche
Unterstützung der Industrienationen zurecht kommen
müssen.
Im Kongo versuchen die Vereinten Nationen seit Jahren die
gegeneinander kämpfenden Rebellengruppen zur Einhaltung des
Friedens zu bewegen. Die immer wieder ausbrechenden Unruhen, in
denen sich Kämpfer aus Nachbarländern wie Ruanda und
Uganda einmischen, haben die UNO zu einem härteren Kurs in der
Konfliktbekämpfung veranlasst. Mit den so genannten "robusten"
Einsätzen sollen die immer wieder bedrohten Friedensabkommen
verteidigt werden - eine Stärkedemonstration, die von
Verzweiflung zeugt. UN-Generalsekretär Kofi Annan hat deshalb
schon lange eine Aufstockung der Truppen gefordert. MONUC, die
französische Abkürzung für den Einsatz der UNO im
Kongo, wurde zwischenzeitlich von ursprünglich etwa 5.500 auf
knapp über 17.000 Soldaten und zivile Mitarbeiter aufgestockt.
Kritiker sehen diese Zahl immer noch als viel zu niedrig an, um den
Kongo dauerhaft zu stabilisieren. Neben Wahlen, die bis Ende diesen
Jahres organisiert werden sollen, müssen Rebellen zur Aufgabe
ihrer Waffen bewegt und eine Reform des Sicherheitssektors
initiiert werden. Die finanziellen Aufwendungen (bisher 403
Millionen US-Dollar) reichen an die Grenzen des UN-Budgets
heran.
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