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Werner Hornung
Ein Atlas - so groß wie ein Pizzablech
Kurz notiert
Von Stanislaw Lec, dem polnischen Autor, stammt die beinah
philosophische Frage: "Meine Herren, wie komme ich nach
Kleckersdorf, wo alle Wege nach Rom führen?" Zumindest eine
erste Antwort und globale Orientierungshilfen bietet "Knaurs
Großer Weltatlas". Das ist die deutschsprachige Variante des
kartographischen Klassikers "Times Atlas of the World", der
vorneweg zusätzlich geographisches Grundwissen liefert. Steckt
dieser voluminöse Prachtband noch im Schuber, hat er den
Umfang des haushaltsüblichen Pizzablechs. Schlägt man die
gut zehn Pfund schwere Lektüre auf, ist eine stabile Unterlage
sinnvoll. Erst recht nützt sie beim Lesen der
Italien-Doppelseite, die wie einige andere Karten hochformatig
präsentiert wird. Anschließend folgen aber im gewohnt
günstigeren Maßstab 1 : 1.250.000 genauere Blicke auf
Nord-, Mittel- und Süditalien.
Ähnlich sieht das Zoom-System bei weiteren Ländern und
Regionen aus. Selbst bei der Darstellung von Inseln, für die
es hier auffallend viele Extrakarten gibt, wurde teils so
vergrößert. Zum Beispiel zeigt eine der 125 Tafeln
zunächst den Pazifischen Ozean mit den chilenischen
Juan-Fernandez-Inseln - und daraus eben nochmals deutlicher einen
Ausschnitt der legendären Isla Robinson Crusoe. Für die
Gestaltung der Landschaftsformen wurden Pastellfarben gewählt;
dadurch heben sich die verwendeten Signaturen und eingezeichneten
Verkehrswege vom übrigen Kartenbild gut ab. Klar lesbar sind
auch die Bezeichnungen für Orte und geographische
Besonderheiten, die zudem in einem umfangreichen Register von A
(Norwegen) bis Zywocice (Polen) aufgelistet sind. Kleckersdorf ist
freilich nicht dabei.
Knaurs Großer Weltatlas.
Verlag Knaur, München 2004; 544 S.; 149,- Euro
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