Dirk Klose
Afrikanische Nobelpreisträgerin
Kurz notiert
Zum erstenmal wurde im vergangenen Jahr der Friedensnobelpreis
nach Afrika vergeben - an die Kenianerin Wangari Maathai. Was
für die internationale Öffentlichkeit eine echte
Überraschung war, erfüllte Kenner Afrikas eher mit
Genugtuung. In der Tat ist die heute 61 Jahre alte
Wissenschaftlerin weit über ihr Land zu einem Symbol der
Hoffnung auf politische und ökologische Veränderungen
geworden.
Vielleicht bedingt gerade in Entwicklungsländern eins das
andere. Diesen Schluss legt das kleine Buch des ARD-Korrespondenten
Stefan Ehlert nahe, das wohl nach der Preisverkündung ad hoc
beschlossen und dann rasch niedergeschrieben wurde. Man liest sich
durch die Seiten mit wachsender Sympathie für diese
ungewöhnliche Frau und ist geneigt, der Auffassung des Autors
zuzustimmen, dass Afrika keineswegs der vielbeschworene "verlorene
Kontinent" sein muss.
Ungewöhnlich ist schon der Werdegang dieser Frau: Aus einem
kleinen Dorf stammend, hat sie Veterinärmedizin studiert und
dabei auch in den USA und in Deutschland gelernt. Sie ist nicht in
den reichen Ländern geblieben, sondern hat sich in ihrer
Heimat mit großem Engagement für die Erhaltung
natürlicher Ressourcen, vor allem für die bedrohten
Wälder eingesetzt. Und das Engagement für die Natur
führte zwangsläufig zum politischen Engagement:
Unermüdlich drängt sie innenpolitisch auf soziale und
politische Gerechtigkeit; zugleich rief sie die internationale
Gemeinschaft zu fairem Wettbewerb, zu nachhaltiger Hilfe für
die Dritte Welt und zur Förderung der Menschenrechte auf.
Klaus Töpfer im Vorwort: "Eine wunderbar impulsive Frau".
Stefan Ehlert
Wabgari Maathai - Mutter der Bäume.
HERDER spektrum, Freiburg 2004; 160 S., 8,90 Euro
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