Bert Schulz
Die Verbände
In Deutschland agieren drei kommunale Spitzenverbände: Der
Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund
und der Deutsche Landkreistag. Sie konkurrieren - teils historisch,
teils aus Interessenlage begründet - auf verschiedenen
Feldern. Dennoch haben sie sich bereits vor über 50 Jahren in
der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände
zusammengeschlossen und betreiben ein gemeinsames Europabüro
in Brüssel. Die Federführung liegt beim
Städtetag.
Dessen Gründung 1905 in Berlin war der erste reichsweite
Zusammenschluss der Städte. Traditionell gilt der
Städtetag als Vertreter der großen Kommunen. Nach der
Zwangsvereinigung 1933 mit anderen kommunalen Spitzenverbänden
gründete sich der Städtetag 1945 erneut. Laut eigenen
Angaben gehören ihm über 5.500 Städte mit 51
Millionen Einwohnern an. Präsidentin ist die
Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main, Petra Roth.
Der Städte- und Gemeindebund entstand in dieser Form 1973
aus einer Fusion von Städtebund und Gemeindetag. Traditionell
vertritt der Städte- und Gemeindebund eher die kleineren
kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Nach eigenen
Angaben repräsentieren seine Mitgliedsverbände über
14.000 Städte und Gemeinden mit über 47 Millionen
Einwohnern. Präsident ist seit 2003 Bautzens
Oberbürgermeister Christian Schramm.
Der Deutsche Landkreistag existiert unter diesem Namen seit
1922. Ihm gehören mittelbar über die
Landkreisverbände in den 13 Flächenländern alle 323
Landkreise an. Der Landkreisbereich umfasst rund 96 Prozent der
Fläche Deutschlands, dort leben knapp 56 Millionen Einwohner,
etwa 68 Prozent der Bevölkerung. Präsident ist seit Ende
vergangenen Jahres Hans Jörg Duppré, Landrat des
Landkreises Südwestpfalz
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