bob
Menschenrechte ein Thema in Saudi-Arabien
Kanzler-Reise
Menschenrechte. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wird
bei seiner Reise in die Golfregion, die ihn zwischen dem 27.
Februar und dem 5. März unter anderem nach Saudi-Arabien
führt, die Menschenrechte dort zum Thema machen. Dies
erklärte ein Vertreter des Auswärtigen Amtes am 23.
Februar im Menschenrechtsausschuss zur Lage auf Nachfrage der
FDP-Fraktion.
Er stellte in der Sitzung fest, die Lage der Menschenrechte
bleibe "mehr als unzureichend". Es habe beispielsweise allein im
vergangenen Jahr 35 Hinrichtungen gegeben. Die Anzahl der aus
politischen Gründen Gefangenen bleibe unbekannt. Saudi-Arabien
stehe unter erheblichem internationalen Reformdruck. Das Internet
und die Satellitenschüssel machten das unzureichende Angebot
nationaler Medien mehr als deutlich.
Insofern sei der Aufruf zu Kommunalwahlen in der Hauptstadt Riad
und Umgebung, die am 10. Februar stattfanden, eine erste
Konzessionsbereitschaft. Weitere Wahlen auf lokaler Ebene sollen
folgen.
Ein Manko sei das fehlende Frauenwahlrecht. Auf Hinweis von
Bündnis 90/Die Grünen, die dortige Regierung habe wissen
lassen, dass bis zum Jahr 2009 Frauen wählen dürften,
erklärte die Bundesregierung, es habe bereits ersten
Widerstand der Rechtsgelehrten gegen diese Ankündigung
gegeben. Die Regierung werde Saudi-Arabien aber ermutigen, das
Frauenwahlrecht auch wirklich einzuführen.
Die SPD sah in den Kommunalwahlen eine "behutsame Politik der
Reformen". Inwieweit diese zum Durchbruch gelangten, hänge
nicht zuletzt von der Nachfolge auf dem Thron ab.
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