> Dossier > Sonderthema 16. Wahlperiode
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Susanne Kastner (SPD)
Die Auseinandersetzung über Politik hat sie zu Hause in Franken gelernt. Der Vater, ihr großes Vorbild, war CSU-Mitglied und machte es ihr bei allem Streit dennoch leicht, sich politisch abzunabeln und 1972 der SPD beizutreten. Susanne Kastner, Jahrgang 1946, durchläuft nach der mittleren Reife eine Ausbildung zur Erzieherin. Nach der Geburt der drei Kinder und dem Studium ihres Mannes absolviert sie auf dem zweiten Bildungsweg eine Ausbildung zur Religionspädagogin und arbeitet bis 1989 an einer Grundund Hauptschule.
Sie engagiert sich zunächst in der Kommunalpolitik, wird Gemeindeund Kreisrätin. Als Kassiererin ihres Ortsvereins besucht sie die Mitglieder noch persönlich, knüpft dabei Verbindungen und wird bekannt. Sie rückt 1989 in den Bundestag nach und wird tourismuspolitische Sprecherin ihrer Fraktion.
1998 wird Susanne Kastner Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, vier Jahre später Vizepräsidentin des deutschen Parlaments. Ihren Schwerpunkt sieht sie in der Arbeit mit jungen Menschen. „Es ist entscheidend, dieser Generation den Wert der parlamentarischen Demokratie zu vermitteln, damit sich die Jugendlichen für sie stark machen.“
Ende 1989 erreicht sie der Hilferuf eines deutschen Arztes aus einem Krankenhaus in der rumänischen Stadt Arad und sie wird aktiv. Sie gründet eine Hilfsorganisation und betreibt als Vorsitzende der Deutsch-Rumänischen Parlamentariergruppe „Lobbyarbeit im allerbesten Sinne“. Dafür hat ihr die Universität von Arad die Ehrendoktorwürde verliehen und die Stadt Lipova hat sie zur Ehrenbürgerin ernannt.
Aufgrund von persönlichen Begegnungen und Gesprächen ist ihr ebenso der Ausbau parlamentarischer Kontakte mit Afrika wichtig: „Ich werde mich nicht damit abfinden, Afrika als vergessenen Kontinent zu bezeichnen. Deshalb möchte ich dort als Vizepräsidentin aktiv werden.“
Erschienen am 01. Dezember 2005
Mehr zur Person: www.susanne-kastner.de