> Unter der Kuppel > Panorama
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Jeder kennt sie aus dem Fernsehen, die stahlblaue Stirnwand mit der Inschrift „Bundespressekonferenz“, vor der mindestens drei Mal die Woche die Regierung den Hauptstadtjournalisten Rede und Antwort steht. Dabei geht es nicht immer spannungsfrei zu. Politik und Journalismus – das ist eben ein nahes, aber auch schwieriges Verhältnis. Dass dies auch schon vor über 50 Jahren der Fall war, hat jetzt der junge Historiker Gunnar Möller fakten- und facettenreich aufgeschrieben. „Wir sind doch kein exklusiver Club!“ lautet der Titel seines Buches, das er vor zahlreichen Gästen im Saal der Bundespressekonferenz vorstellt.
Die Buchpräsentation gerät fast zum runden Klassentreffen: Egon Bahr ist da, der in Bonn selbst einmal Journalist war (für den Rias Berlin). Regierungssprecher Bela Anda verrät, dass er zwar nicht wie sein Ur-Vorgänger Felix von Eckardt über einen Papagei namens „Ramses“ verfüge, ansonsten aber mit ähnlichen Problemen konfrontiert sei wie Adenauers langjähriger Sprecher. Denn die Journalisten verlangten damals wie heute mehr Informationen, als die Regierung geben könne (oder wolle).
Auch auf Journalistenseite wurde eine Kontinuität deutlich: die Sorge um ihre Unabhängigkeit. Der langjährige ZDF-Chefredakteur Reinhard Appel meint: „Wir Journalisten müssen eine unabhängige Institution sein. Ich kriege noch heute Schüttelfrost, wenn Regierungssprecher von vertrauensvoller Zusammenarbeit sprechen.“ Da lächelt Bela Anda, die Journalisten klatschen Beifall.
Weitere Informationen: www.lit-verlag.de/aktuell/kommunikation
Noch bekannter als die blaue Wand der Bundespressekonferenz ist die Kuppel des Reichstagsgebäudes, eine der wichtigsten Touristenattraktionen Berlins. In der Ferienzeit sind die Schlangen vor dem Eingang besonders lang. Kevin Groß, Student und freiberuflicher Mitarbeiter des Besucherdienstes des Bundestages, verteilt Panorama-Flyer in verschiedenen Sprachen und informiert die Menschen, wie lange sie noch warten müssen. „Von hier aus noch eineinhalb Stunden“, verkündet er auf Deutsch und Englisch. Kaum jemand lässt sich davon abschrecken. Eine Besucherin aus Amsterdam betont, sie interessiere sich für Geschichte. Schon deshalb sei ein Besuch der Kuppel für sie ein absolutes Muss. Für alle, die nicht warten wollen, hat Kevin Groß einen Tipp: „Einfach direkt nach der Öffnung, also zwischen acht und neun kommen. Dann geht’s ruck, zuck.“
Weitere Informationen: www.bundestag.de/interakt
Keine langen Wartezeiten muss man in Kauf nehmen, wenn man dem Deutschen Roten Kreuz Blut spendet – in weniger als einer Stunde hat man alles hinter sich. „Die einzigen Blutsauger, die Leben retten“, nennt Bundestagspräsident Wolfgang Thierse die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Blutspendedienste des DRK, die er zum zweiten Weltblutspendetag ebenso ehrt wie 65 der Blutspender. Sie waren stellvertretend für die vielen Menschen eingeladen, die beim DRK unentgeltlich Jahr für Jahr 2,5 Millionen Mal ihr Blut lassen. Beim Fototermin in der Abgeordnetenlobby des Reichstagsgebäudes zugegen sind der ehemalige Bundestagsvizepräsident Rudolf Seiters, heute Präsident des DRK, sowie die Designerin Jette Joop, die zu diesem Anlass eine Ehrennadel entworfen hat.
Weitere Informationen: www.drk-blutspende.de
Text: Klaus Lantermann
Fotos: Deutscher Bundestag
Erschienen am 17. August 2005