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062/2000
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Ausschuss für Tourismus

HINSKEN: DEUTSCHLAND-URLAUB MUSS BILLIGER WERDEN

Berlin: (hib/VOM-to) Der Urlaub in Deutschland muss nach Auffassung des Vorsitzenden des Ausschusses für Tourismus, Ernst Hinsken (CDU/CSU), billiger werden.

Dies erklärte Hinsken am Donnerstagvormittag anlässlich einer Pressekonferenz zur Internationalen Tourismus-Börse (ITB), die am Samstag in Berlin beginnt.

Hinsken beklagte, dass die Gastronomie durch das 630-DM-Gesetz, die Ökosteuer, die Mineralölsteuer, die Wiedereinführung der uneingeschränkten Lohnfortzahlung, die volle Besteuerung bei Betriebsveräußerungen und durch mehr Bürokratie zusätzlich belastet werde.

Auch der kürzlich vorgelegte tourismuspolitische Bericht der Bundesregierung gebe keine neuen Signale.

So werde die ganze Branche innerhalb des Bundeswirtschaftsministeriums nur von einem Referat mit neun Mitarbeitern betreut, obwohl in Deutschland etwa 5 Prozent der Arbeitsplätze direkt und 13 Prozent indirekt vom Tourismus abhingen.

Die in dieser Branche Beschäftigten trügen mit 8 Prozent zum Bruttosozialprodukt bei, was einem Volumen von 275 Milliarden DM entspreche.

Wenn das gegenwärtige Defizit in der deutschen Reiseverkehrsbilanz von 56 Milliarden DM ausgeglichen würde, so der Vorsitzende, könnten in der deutschen Tourismuswirtschaft Tausende neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Nach Angaben des Unionspolitikers leidet die deutsche Tourismuswirtschaft auch unter den unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen im Gastgewerbe in Europa. Gerade die direkten Nachbarländer zeichneten sich durch besonders niedrige Steuersätze aus.

Der Ausschussvorsitzende plädierte darüber hinaus für "vernünftige Rahmenbedingungen". Der Tourismus werde als Teil der mittelständischen Wirtschaft von 5.000 Gesetzen und 85.000 Verordnungen "gegängelt".

Nicht verbessert hätten sich die Wettbewerbsbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen der Tourismusbranche.

Die Provisionsabsenkungen der Lufthansa und der Deutschen Bahn seien grundsätzlich kritisch zu beurteilen, weil beide Unternehmen in ihrem Bereich als marktbeherrschend eingestuft würden und Reisebüros daher auf den Verkauf von Flug- und Fahrscheinen dieser Unternehmen nicht verzichten könnten.

Auch die Europäischen Kommission in Brüssel habe eingeräumt, so der Vorsitzende, dass eine nicht hinreichend rigorose Wettbewerbspolitik zu Lasten der Verbraucher in der EU gehen könnte.

Im Übrigen befürwortete Hinsken eine Qualitäts- und Dienstleistungsoffensive. Auch wenn es schwierig sei, den Servicegedanken in Zeiten großer arbeitsmäßiger Anspannung optimal umzusetzen, müssten Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Aufgeschlossenheit dem Gast gegenüber noch stärker beachtet, geschult und ständig praktiziert werden.

In der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover sieht Hinsken die "einzigartige Chance", Deutschland der Welt als modernes, hochleistungsfähiges, sympathisches und weltoffenes Land zu präsentieren.

Nach monatelanger Diskussion trete die Expo GmbH jetzt doch als Anbieter von Pauschalangeboten auf. Nach dem zuvor über das eigene Call-Center nur Hotels gebucht und Tickets verkauft werden sollten, seien mit dem "Expo-2000-Ergebnisplaner" ab dieser Woche auch komplette Pakete einschließlich Bahnanreise und reserviertem Parkplatz buchbar.



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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2000/0006201
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