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Datum: 17.01.2001
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Pressemeldung des Deutschen Bundestages - 17.01.2001

Urlaub auf dem Lande muss noch besser

Anlässlich des 2. Europäischen Forums für den Landtourismus, einer Veranstaltung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen der Internationalen Grünen Woche, erklärt der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Tourismus Ernst Hinsken, MdB, am 17. Januar 2001 in Berlin:



Der ländliche Tourismus entwickelt sich mit seiner speziellen Angebotsform "Urlaub auf dem Bauernhof/Urlaub auf dem Lande" zu einem immer stärkeren Wettbewerber gegenüber sonstigen Unterkunftsformen. In Deutschland nehmen rund 20 000 Höfe Urlauber auf. Die Zahl der Übernachtungen lag 1999 bei etwa 27 Millionen. Angesichts der momentanen Schwierigkeiten im Bereich der Agrarproduktion wird der Landtourismus als Erwerbsalternative künftig womöglich eine noch größere Rolle spielen.

Ferien auf dem Lande bietet den Urlaubern Ruhe und gute Luft, Nähe zur Natur, regionale Küche und Traditionen sowie eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft. Zudem trägt der Landtourismus dem gestiegenen Umweltbewusstsein der Bevölkerung Rechnung: Die Anfahrtswege sind kurz, die Urlaubsorte liegen fernab vom Massentourismus und es findet keine zusätzliche Flächenerschließung statt.

Trotz dieser unbestrittenen Vorteile profitiert der Landtourismus noch nicht in dem Maße von dem allgemeinen Urlaubsboom, wie er es eigentlich könnte. Nur wenige wissen, was der ländliche Raum in Deutschland an Naturschönheiten und Erlebniswelten zu bieten hat. Die meisten Deutschen fahren daher zur Erholung ins Ausland.

Um das zu ändern, ist künftig eine noch bessere Vermarktung der ländlichen Urlaubsform erforderlich. Infolge des Globalisierungsprozesses stehen alle touristischen Anbieter unter wachsendem Konkurrenzdruck. Dabei ist nicht das nächste Hotel der Konkurrent, sondern Anbieter in Nachbarländern. Auf lokaler und regionaler Ebene muss die Partnerschaft im Vordergrund stehen. Nur so kann der Tourismusstandort Deutschland insgesamt gestärkt werden und sich gegenüber der Konkurrenz im Ausland behaupten.

Die Globalisierung des Marktes geht mit einer stärkeren Individualisierung auf der Konsumentenseite einher. Wichtig ist daher ein differenziertes Angebot, das auf die verschiedenen Bedürfnisse der einzelnen Generationen und Zielgruppen eingeht. Angesichts der demografischen Entwicklung in Deutschland werden ältere Menschen an Bedeutung als Zielgruppe zunehmen. Weitere Gruppen, nach denen das Angebot künftig stärker ausgerichtet werden muss, sind die der jungen Erwachsenen sowie die steigende Zahl der Singles in allen Altersgruppen.

Die bäuerliche Urlaubsform ist abhängig von einem gut ausgebauten Verkehrsnetz. Weitere Umstrukturierungsmaßnahmen der Deutschen Bahn AG dürfen sich nicht nachteilig auf die Erreichbarkeit ländlicher Regionen auswirken.

Ein anderes Problem ist die sogenannte Ökosteuer. Die mit der preistreibenden Ökosteuer verbundenen hohen Preise für Heizöl, Strom, Benzin und Dieselkraftstoff gefährden zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismusstandortes Deutschland. Die dritte Stufe der ökologischen Steuerreform muss daher ausgesetzt werden.

In diesem Jahr wird das "Jahr des Tourismus" in Deutschland geschrieben. Ziel des Projekts ist es, Deutschland als attraktives Reiseland stärker bekannt zu machen und dadurch immer Bürger für eine Reise im eigenen Land zu begeistern. Zudem soll eine Qualitäts- und Serviceoffensive der Tourismuswirtschaft in Deutschland mehr Anerkennung verschaffen.

Die ländlichen Tourismusanbieter sollten sich aktiv an dem Projekt beteiligen und das Tourismusjahr 2001 gezielt nutzen, um auf die ländliche Urlaubsform aufmerksam zu machen.

Verantwortlich für den Textinhalt ist das Sekretariat des Ausschusses für Tourismus, Telefon: (030) 227 35887.
Quelle: http://www.bundestag.de/bic/presse/2001/pz_010117c
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