Pressemitteilung
Datum: 16.08.2005
Pressemeldung des Deutschen Bundestages -
16.08.2005
Beschluss der Kinderkommission des Deutschen Bundestages zum Thema Umgang mit Geld - Kinder als Verbraucher
Kinder in Deutschland haben ein beträchtliches Guthaben
auf ihren Sparbüchern und zur freien Verfügung. Die 6-
bis 13-jährigen Kinder haben durchschnittlich 612 Euro
gespart. Acht von zehn Kindern dieser Altersgruppe besitzen ein
Sparbuch und sparen alles oder einen Teil des Geldes. Insgesamt
verfügen die jungen Sparer im Alter von 6 bis 13 Jahren
über eine Gesamtsumme von 3,73 Milliarden Euro. Das
beliebteste Sparziel ist das Handy, gefolgt von Spielzeug,
Bekleidung und Schuhen. Zum Sparguthaben addieren sich noch
Taschengeld, Geldgeschenke zu Geburtstagen und Weihnachten. So
können sich die Kinder über eine Gesamtsumme von rund 6
Milliarden Euro freuen. Kinder verfügen in Deutschland
über eine erhebliche Kaufkraft und beeinflussen auch immer
häufiger Kaufentscheidungen ihrer Eltern. Kinder und
Jugendliche stellen daher für Marketingstrategen eine
bedeutende Zielgruppe dar und richten ihre Kommunikation und
Ansprache sehr gezielt auf die Minderjährigen aus.
Aber viele Jugendliche haben wenig Erfahrung im Umgang mit Geld: Mehr als jeder zehnte 13- bis 17-Jährige in Deutschland hat laut einer Studie des Instituts für Jugendforschung in München Schulden. Ursache des Versagens im Umgang mit Geld ist vor allem die Tabuisierung des Themas in der Familie und eine zu geringe Aufklärung in den Bildungsstätten. Insbesondere handlungs- und subjektorientierter Unterricht, also praktische Anleitungen, kommen häufig zu kurz. Auch viele Eltern haben beim Umgang mit Geld keinen Überblick. Und so setzt sich Unwissenheit fort: Schulden werden quasi "vererbt", die Schuldenspirale der Eltern überträgt sich auf deren Kinder.
Jugendliche wissen zu wenig in Gelddingen Bescheid. Ob Kredite, Geldanlage, Einkommen oder Zahlungsverkehr, ein Großteil der Kinder hat davon keine Ahnung. Finanzielle Kenntnisse sind kein Luxus mehr, sondern überlebenswichtig. Die Art, wie junge Menschen mit Geld umgehen, ist ein guter Gradmesser für ihre Reife. Und die entscheidenden Weichen dafür werden früh gestellt. Jedes Kind möchte, dass sämtliche Wünsche möglichst sofort in Erfüllung gehen. Doch nur wer auch mal warten kann, entwickelt sich weiter. Ohne Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit gibt es keinen Erfolg. Regelmäßiges Taschengeld leistet da einen wichtigen Beitrag. Es fördert das Planen und Abwägen von Ausgaben und damit die Selbständigkeit.
Die Kinderkommission des Deutschen Bundestages fordert einen offenen Umgang mit Geldangelegenheiten:
Aber viele Jugendliche haben wenig Erfahrung im Umgang mit Geld: Mehr als jeder zehnte 13- bis 17-Jährige in Deutschland hat laut einer Studie des Instituts für Jugendforschung in München Schulden. Ursache des Versagens im Umgang mit Geld ist vor allem die Tabuisierung des Themas in der Familie und eine zu geringe Aufklärung in den Bildungsstätten. Insbesondere handlungs- und subjektorientierter Unterricht, also praktische Anleitungen, kommen häufig zu kurz. Auch viele Eltern haben beim Umgang mit Geld keinen Überblick. Und so setzt sich Unwissenheit fort: Schulden werden quasi "vererbt", die Schuldenspirale der Eltern überträgt sich auf deren Kinder.
Jugendliche wissen zu wenig in Gelddingen Bescheid. Ob Kredite, Geldanlage, Einkommen oder Zahlungsverkehr, ein Großteil der Kinder hat davon keine Ahnung. Finanzielle Kenntnisse sind kein Luxus mehr, sondern überlebenswichtig. Die Art, wie junge Menschen mit Geld umgehen, ist ein guter Gradmesser für ihre Reife. Und die entscheidenden Weichen dafür werden früh gestellt. Jedes Kind möchte, dass sämtliche Wünsche möglichst sofort in Erfüllung gehen. Doch nur wer auch mal warten kann, entwickelt sich weiter. Ohne Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit gibt es keinen Erfolg. Regelmäßiges Taschengeld leistet da einen wichtigen Beitrag. Es fördert das Planen und Abwägen von Ausgaben und damit die Selbständigkeit.
Die Kinderkommission des Deutschen Bundestages fordert einen offenen Umgang mit Geldangelegenheiten:
- Familien, Schulen und Medien sollten die finanzielle
Kompetenz von Kindern und Jugendlichen stärker ins Blickfeld
rücken.
- Eltern sollten Offenheit bei Finanzfragen gegenüber
Kindern zeigen.
- Regelmäßiges altersangemessenes Taschengeld
fördert den Umgang mit Geld bei Kindern und
Jugendlichen.
- Das Fernsehen sollte seine Bildungsaufgabe zu Themen wie
Sparen, Schulden und Börse besser als bisher erfüllen,
insbesondere in kinder- und jugendgerechter Form.
- Die schulische Erziehung zum Umgang mit Geld sollte
ausgebaut werden. Dazu können bereits bestehende
Unterrichtsfächer wie Haushalts-, Wirtschafts- und
Arbeitslehre einen Einstieg gewähren und schon im
Grundschulalter Lebenshaltungskompetenzen und kritisches
Verbraucherwissen vermitteln.
- Schuldnerberatungen sollten z. B. in den Schulen und Berufsschulen stärker als kompetente Gesprächspartner wahrgenommen werden und ein entsprechendes Angebot machen können.
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Quelle:
http://www.bundestag.de/bic/presse/2005/pz_050816